Rezension

Erster Band der Serienkiller Reihe

Ich bin kein Serienkiller - Dan Wells

Ich bin kein Serienkiller
von Dan Wells

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Nicht gut." In Wirklichkeit hatte ich ihn sogar recht gut gekannt, einen lauten, überheblichen Mann, der überall mitreden wollte, obwohl er meist keinen Schimmer hatte. Ich hatte ihn gehasst, Max hatte ihn vergöttert. Ohne ihn war Max besser dran. (Emotionslosigkeit kann schon mal sehr realistisch erscheinen...)

Inhalt:

John Cleaver ist ein Freak! Zumindest behaupten dies seine Klassenkameraden. Sein Psychotherapeut und seine Mutter reden eher von einem Soziopathen und der Fünfzehnjährige selber glaubt, er ist ein kommender Serienkiller! Ungewöhnlich ist der Gedanke nicht, hilft er seiner Mutter und ihrer Schwester Margaret seit dem achten Lebensjahr in der Leichenhalle ihres kleinen Bestattungsunternehmens in dem beschaulichen Ort Clayton. Dazu sind Serienmörder sein absolutes Steckenpferd, er kennt sich besser in diesem Gebiet und der Geschichte der unzählig gefassten Verbrecher aus, als so mancher Kriminologe. Johns Angst ist, dass dieses Monster aus ihm eines Tages heraus bricht. Da geschehen die ersten Morde in der Kleinstadt und schnell wird dem Jungen klar, dass ein Serienkiller sein Unwesen treibt, teuflischer als man glauben mag. John beschließt trotz seiner Faszination, den Serienkiller zu stellen ... und gerät an einen mächtigen Gegner!

Meinung:

Als ich das erste Mal von diesem Buch hörte bzw. es in der Hand hielt, dachte ich mir: ach, wieder einer dieser Psycho-Thriller der neuen Generation. Das Böse, von dem auf der Rückseite gesprochen wurde, ist bestimmt wieder lediglich eine kranke Seele. Doch dann las ich die Rezension eines Lesers, der seine Enttäuschung über den starken Touch Übernatürliches in diesem Buch breit machte - meine Aufmerksamkeit war damit wieder geweckt. Und in der Tat, das Buch 'Ich bin kein Serienkiller' ist ein Werk, dass mein Leseinteresse vollends befriedigt hat. Der ziemlich abgedreht Protagonist John ist in seiner Denkweise und mit seinen Neigungen schon eine Ausnahmeerscheinung. Damit hat der Autor Dan Wells schon eine gelungene Basis für diesen Roman geschaffen, der tatsächlich mit Dämonen zu tun hat. Dies ist einfach wichtig zu wissen. Ich kann mir schon vorstellen, dass reine Thriller-Leser hier negativ überrascht wurden. Ist man ein Freund des gepflegten Horrors mit all seinen teuflischen und dämonischen Gestalten, dann erhält man hier einen Page-Turner, der den Leser direkt an den jungen John bindet; ist dieser erste Roman einer angedachten Trilogie doch in der 'Ich-Form' geschrieben; eine Schreibweise die mir zusagt, da sie irgendwie etwas intimer wirkt. Wells beschwört auf den Seiten ein furioses Finale herauf, welches wunderbar gelungen ist und sehr rund wirkt. Und trotzdem darf sich der Leser die Frage stellen, wie der Serienkiller-Freak John Cleaver anschließend weiter lebt. Denn es gibt ja noch weiteren Lesestoff um den Jungen. Ich freue mich schon drauf!

Fazit:

Ein spannender Thriller, der weit über den Tellerand des 'Normalen' geht! 

8,5 Sterne