Erstklassiges Debüt!

Der Club
von Takis Würger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn ich nicht im "Heute-Journal" von dem Buch gehört hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht gelesen. Es ist klein, es ist eher dünn mit seinen238 Seiten und der Einband erinnert mit seinem Streifenmuster an das Design der sechziger Jahre. Aber das Muster spielt später noch eine Rolle.

Das Buch ist ein Mischung aus Familienroman, Entwicklungsroman und auch Krimi.

Hans verliert seine Eltern früh, seine einzige Verwandte ist die Alex, Halbschwester seiner Mutter, die in Cambridge lehrt. Sie steckt ihn nach dem Tod der Eltern in ein katholisches Internat, doch kurz vor seinem Abitur meldet sie sich plötzlich, um ihn dazu zu bringen auch in Cambridge zu studieren. Sie braucht seine Hilfe in einer geheimnisvollen Angelegenheit, bei der es um eine elitären Club und um das Boxen geht. Langsam schält sich heraus, was geschehen ist...

Das Buch erzählt die Geschichte aus der Perspektive ganz unterschiedlicher Menschen. Da ist einmal Hans, aber auch seine Tante, Charlotte, eine junge, reiche Studentin, ihr Vater und einige Mitstudenten. Dadurch wird das Buch sehr lebendig. 

Würgers Sprache ist sachlich, unaufgeregt und sehr journalistisch geprägt, aber auch sensibel. Man liest sich sehr schnell ein und hat niemals Mühe sich in die Geschichte hineinzufinden. Hinter dieser Sachlichkeit aber lauert das Grauen und kommt langsam zum Vorschein. Irgendwann konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und habe es fast in einem Rutsch durchgelesen.

En ganz erstklassiges Debüt, das man sich nicht entgehen lassen sollte!

Übrigens - das Muster auf dem Einband ist ein Krawattenmuster, das kann amn sagen, ohne zu viel zu verraten!