Rezension

Ertappte mich bei manchem Gedanken

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist - Ross Welford

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist
von Ross Welford

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist

 

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt erfahrt ihr auf  meinem Blogbeitrag :).

 

Inhalt in meinen Worten:

Esther wollte einfach nur ein Pickelmittel ausprobieren, um ihre Pickel loszuwerden, was dann aber passiert, damit hätte sie nicht gerechnet.

Sie wird unsichtbar und erfährt dabei Dinge, die sie am liebsten erst einmal nicht erfahren hätte, und das ihr letztlich aber hilft, sich selbst zu finden. Das sie dabei aber Hundediebe stellen wird, und einen neuen besten Freund findet, damit hätte sie nicht gerechnet, denn eigentlich ist Boydy genau der Typ der alle nervt und einfach  nur nervig ist, zumindest denken das alle, doch ist das so?

Das sollte euch das Buch beantworten.

Aber Achtung ich garantiere nicht dafür das ihr nicht doch mal zu eurer Hand schaut, um zu gucken ob sie noch da ist.

 

Wie ich das gelesene empfand:

Esther ist mir nicht sofort in das Herz gepurzelt, anfangs fand ich sie sogar ziemlich nervig. Das legte sich aber zum Glück relativ schnell und ich ging mit ihr durch ihre Geschichte. Dabei war ich erstaunt, wohin mich dieses mal der Autor führt und so viele „Klischees“ anspricht die dann doch keine Klischees sind sondern einfach aufzeigen, wie eine Familie auch aussehen könnte.

Am Ende war ich hin und her gerissen, zwischen, ich hab das geahnt und wow was für eine Wendung.

Ich hoffe irgendwie das es zu Esther bzw Pussy Cat noch einmal eine Geschichte geben wird, denn sie hat etwas zu erzählen.

 

Schreibstil:

Dieses Buch ist einerseits aus der Erzählenden Ichperspektive geschrieben, dann aber auch im Rückblick, also wirklich etwas, was man nicht überall trifft und vor allem auch nicht immer toll findet, zumindest ich tue mir oft mit ICH Erzählungen schwer. Doch in diesem Buch ist das echt gut umgesetzt worden, nicht nur weil es einfach passt sondern auch, weil man das relativ schnell vergisst, dass das Buch etwas aus der Vergangenheit erzählt. Es ist einfach so, das Esther neben einem sitzt und die Geschichte erzählt.

Mal heiter, mal ernst, mal urkomisch, mal zum Haare raufen, es ist einfach alles dabei.

Charaktere:

Boydy hat kein leichtes Leben. Erst am Ende erfährt man was mit seiner Familie los ist und warum er letztlich so an der Esther hängt. Gleichzeitig ist er ein richtig starker Charakter, der einem gerade am Ende wirklich nah ist und den man einfach lieb haben möchte, und ihm beistehen möchte.

Esther ist eine Jugendliche mit 12 Jahren, die etwas sehr pubertär ist und dabei so manchen Schwachsinn anstellt, der wirklich Lebensgefährlich ist. Dabei will sie nur eines, geliebt werden. Ihre Mutter verstarb zu früh, Vater gibt es nicht, Oma ist mit ihren Freundinnen und der Kirchengemeinde ständig unterwegs und checkt nicht, das Esther sie eigentlich braucht. Das Oma aber einfach trauert und ihre geliebte Tochter vor 10 Jahren verloren hat und letztlich alles dafür tat das Esther glücklich wird, sieht Esther leider nicht, wie auch, die Oma versteckt zu viel vor ihr.

Dann gibt es noch eine Uroma mit 100 Jahren, eine sehr niedliche und liebe Person, die letztlich obwohl man denkt, sie kann nicht mehr viel leisten eine ganze Menge zur Geschichte beiträgt.

Und dann gibt es noch die Zwillinge, die man einfach an die Wand klatschen möchte, denen man einfach mal im dunklen ohne das sie es merken, begegnen möchte und ihnen einen Riesenschreck einflößen möchte, um einfach sie wach zu rütteln, dass das was sie treiben absolut NoGo ist. Aber wenn ihr das Buch lest, dann werdet ihr merken, was ich meine.

Letztlich sind die Charaktere alle miteinander wertvoll und wichtig für die Geschichte. Jeder eigene Charaktere hat seine Rolle, egal ob groß oder klein und der Autor spannt ein wunderbares Netz von Anfang bis zum Ende, so das jeder kleinste Charakter noch einmal die Chance bekam aufzutauchen.

 

Geschichte:

Eigentlich gibt es zu viele Geschichten von Jugendlichen die alle was tolles bringen und/oder anstellen um geliebt zu werden, weil sie sich ungeliebt und allein gelassen fühlen, und einfach enttäuscht sind, das ihr Leben so doof ist. Doch obwohl das auch in diesem Buch mitschwingt, ist es doch anders. Es zeigt Facetten auf, die jeder irgendwie von sich selbst kennt und doch auch wieder nicht. Es zeigt Welten auf, die jeder erleben könnte und vielleicht der ein oder andere Leser es auch tut,  ohne das er einen Ausweg weiß, den weiß sogar Esther nicht wirklich, aber da kommt ihr das Wundermittelchen entgegen, das sie unsichtbar werden lässt. Doch was stellt man an, wenn man unsichtbar ist, ich musste mich ertappen, das ich auch schon so oft darüber nachdachte, was mache ich eigentlich, wenn ich auf einmal unsichtbar wäre, ich glaube ich würde mich teilweise wie Esther „aufführen“ und mich genauso starrsinnig verhalten, gleichzeitig möchte ich aber auch gute Dinge tun, so wie es Esther letztlich machte, und doch würde ich mich dann vielleicht ganz anders wie sie verhalten, und das ist an diesem Buch genial, das man als Leser selbst in das Grübeln kommt und sich überlegt, was wäre wenn.

Das am Ende das große Rätsel um Boydy gelöst wird, bzw noch eines dazu kommt und junge Leser mit seelischen Verstrickungen erfahren finde ich richtig genial, denn es zeigt auf, auch wen alles mehr als schwer ist, es gibt immer noch Lösungen und Wege, nur nicht aufgeben.

 

Ähnliche Werke:

Wenn ich allein an Boydy und seine Geschichte im Buch denke muss ich an das Werk „Hallo Leben, hörst du mich“ denken, nur das es hier ganz anders ist und doch ähnlich. Wegen Esther, da kann ich euch kein konkretes Buch das mir dazu einfällt empfehlen, kann aber sagen, lernt Esther kennen.

 

Fazit:

Ein irre tolles Buch, das vielleicht am Anfang ein paar kleine Schwächen hat, aber gerade am Ende mit Überzeugungskraft trumpft und einfach jeden Muskel im Gesicht anspricht. Sei es weil man vor Staunen den Mund offen hat, sei es weil man mit Boydy und Esther mitweint, sei es weil man herzlich lachen muss oder einfach weil die Geschichte wirklich toll geformt ist.

Das Buch ist in meinen Augen ab 10 Jahren wunderbar geeignet entdeckt zu werden und es macht einfach Freude abzutauchen, den Regentropfen mit Esther aus dem Weg zu gehen und gleichzeitig sich von der Sonne im Buch den Bauch kitzeln lassen.

Bewertung:

Ich gebe der Geschichte von Esther fünf Sterne, auch wenn der Anfang etwas schwer war, so hat mich das Buch am Ende einfach gepackt und nicht mehr losgelassen. Eine Geschichte mit Herz und Gefühl.