Rezension

Erwartungen leider nicht erfüllt

Sieben Nächte in Tokio - Cecilia Vinesse

Sieben Nächte in Tokio
von Cecilia Vinesse

Sophia hat noch genau eine Woche Zeit, bis sie ihre Heimat der letzten vier Jahre, Tokio, verlassen muss, um mit ihrer Mutter in die USA zurückzukehren. Sophia hängt sehr an der Stadt und hier hat sie ihre ersten richtigen Freunde gefunden, weswegen ihr der Abschied schwerfällt. Ausgerechnet jetzt kehrt auch noch Jamie aus seinem Internat in den USA zurück. Drei Jahre lang hat Sophia Jamie nicht mehr gesehen und seine Rückkehr bringt einen alten Streit und alte Gefühle wieder in den Vordergrund...

Tokio ist eine gelungene Kulisse für die Geschichte, das Flair und die Atmosphäre der Stadt kommen jedoch leider nicht wirklich rüber und auch generell geht die Auslandsthematik für mich leider ein wenig unter gegangen beziehungsweise wirkte nicht authentisch. Die Protagonistin wird zwar als multikulturell dargestellt, im Grunde hat man jedoch das Gefühl, dass sie sich nicht wirklich auf die Kultur des Landes eingelassen hat, sie wollte ja nicht einmal die Sprache des Landes lernen. Mit Sophias Charakter an sich wurde ich leider bis zum Schluss nicht warm, sie hat krasse Stimmungsschwankungen und ihre Handlungen und Schwärmereien sind nicht immer nachvollziehbar. Die Liebesgeschichte zwischen Sophia und Jamie war an sich ganz süß, jedoch auch von viel künstlichem Drama durchzogen, dass eigentlich unnötig war. Jamie war mir auf jeden Fall sehr sympathisch und auch Caroline mochte ich, obwohl sie bis zum Schluss etwas farblos wirkte. Die Freundesclique rund um Sophia wirkte leider sehr oberflächlich und gekünstelt, die Streitereien und Konflikte zwischen den Freunden wurden gegen Schluss nur so halb abgehandelt.

Alles in allem hätte ich mir von der Geschichte also viel mehr erwartet. Das Buch ist eine klassische Teenagergeschichte voller Drama und Klischees und war leider nicht so nach meinem Geschmack. Das Potential der Geschichte wurde meiner Meinung nach nicht wirklich ausgeschöpft.