Rezension

Erwartungen nicht erfüllt

Ich und die Menschen - Matt Haig

Ich und die Menschen
von Matt Haig

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext hatte mich angesprochen, doch leider wurden meine Erwartungen an das Buch nicht erfüllt. Die Idee finde ich nach wie vor interessant, allerdings hapert es für mich an der Umsetzung. Gerade die vielen langatmigen Passagen haben mir den Spaß an diesem Buch etwas genommen, wobei ich zugeben muss, dass die philosophischen Passagen mir widerum zugesagt haben.

Zum Inhalt:
Professor Andrew Martin wird eines nachts nackt auf der Autobahn aufgegabelt. Es handelt sich bei diesem Wesen allerdings nur noch um die äußere Hülle des Professors, denn eine außerirdische Intelligenz wurde auf die Erde geschicht, um sich seines Körpers zu bemächtigen. Seine Aufgabe ist es, jeden auszulöschen, der davon wissen könnte, dass der Professor ein mathematisches Problem gelöst hat, dass besser nie gelöst worden wäre. Auf der “Abschlussliste” stehen demzufolge ziemlich weit oben die Ehefrau und der Sohn. Das Wesen ist zunächst auch nicht gerade beigeistert von der Erde und den Menschen. Bis es sich zu Isobel, Andrews Frau, hingezogen fühlt…

Zum Buch:
Die Idee hat mir grundsätzlich gefallen. Der Außerirdische ist gekommen, um Menschen zu vernichten, muss aber zuerst lernen, wie ein Mensch zu denken und zu handeln und benimmt sich dadurch der Familie des Professors gegenüber wesentlich positiver, als der Professor das in den letzten Jahren getan hat. Das Wesen lernt die Mensche, allen voran “seine” Familie” zu schätzen und will verhindern, dass die beien sterben müssen.

Es handelt sich um eine Mischung aus SciFi und Philosophie. Dass die Geschichte unrealistisch ist, damit kann ich bei SciFi leben, allerdings war sie mir teilweise zu langatmig, so dass ich immer wieder Passagen übersprungen habe. Ein typisches Zeichen, dass mich ein Buch nicht wirklich überzeugen konnte. Andererseits ist das Buch stellenweise auch gesellschaftskritisch und hat mich daher auch nachdenklich gemacht.

Protagonisten:
Der echte Andrew Martin verkörpert für mich das typische Bild eines Wissenschaftlers, der mit seiner Arbeit verheiratet ist, nie Zugang zu seinem Kind gefunden hat und vermutlich auch nicht finden wollte und der mit seiner Frau nur noch aus Gewohnheit verheiratet war.Die Darstellung seiner Frau und seines Sohn empfinde ich als authentisch, ich kann ihr Gefühlsleben nachvollziehen, meine Sympathie lag von Anfang an ganz klar bei den beiden.

Das außerirdische Wesen blieb mir zu oberflächlich. Es war sicher interessant, zu sehen, wie es sich von etwas, das den Menschen negativ gegenüber steht, hin zu einem Wesen, das bestimmte Menschen schätzen lernt, wandelt, aber das hat mir nicht gereicht.

Meine Meinung:
Der Klappentext hatte mich angesprochen, doch leider wurden meine Erwartungen an das Buch nicht erfüllt. Die Idee finde ich nach wie vor interessant, allerdings hapert es für mich an der Umsetzung. Gerade die vielen langatmigen Passagen haben mir den Spaß an diesem Buch etwas genommen, wobei ich zugeben muss, dass die philosophischen Passagen mir widerum zugesagt haben.

Die Bewertung habe ich mir nicht leicht gemacht, aber schlussendlich habe ich mich dazu entschieden, drei von fünf möglichen Sternen zu vergeben.