Es geht heiß her

Gefährliche Ernte
von Yann Sola

          Das Cover finde ich jetzt nicht besonders interessant. Und je weiter ich im Buch las, umso unpassender fand ich es, denn mit den Blau- und Grüntönen suggeriert es eher Kühle und eine frische Brise, und nicht die Augusthitze, in der die Handlung stattfindet.
Nach den ersten paar Seiten und gemäß dem Klappentext dachte ich, dass mich hier einer dieser lockeren Regionalkrimis mit einem albernen Ermittler erwartet, aber mehr und mehr entwickelte sich die Handlung zu einem clever konstruierten Krimi mit politischem Hintergrund.
Perez, Delikatessenhändler und Gastwirt in Banyuls-sur-mer an der Cote Vermeille an der französischen Grenze zu Spanien, schaltet sich in die polizeilichen Ermittlungen um den Tod eines jungen Mannes ein. Der Tote war im Weinberg seines Vaters gefunden worden, und Perez hat Angst, dass die Polizei bei den Untersuchungen auf seine nicht ganz legalen Geschäfte stößt. Deshalb versucht er, der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein. Die Lösung des Falles findet er in einem Mosaik aus Politik, Drogen, illegalen Einwanderern, Menschenhändlern und einem despotischen Vater.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen obwohl ich mit Perez nicht so richtig warm wurde.
Es wäre eventuell auch gut gewesen, seinen ersten Fall - dies ist sein zweiter - zu lesen, denn man versteht zwar alles, aber fragt sich ab und zu, was denn der Polizeichef und Perez und am Schluss ein Retter in der Not, der ihm einen Gefallen schuldet, schon vorher zusammen erlebt haben.
Manchmal nervten mich die Beschreibungen der vielen Autofahrten von Banyuls nach Perpignan, zum Weinberg , usw. Da werden nicht etwa landschaftliche Besonderheiten beschrieben, die vielleicht noch ganz interessant wären sondern das jeweilige Verkehrsaufkommen, Ampeln und Kreisverkehre.
Dass innen im Umschlag eine Umgebungskarte abgedruckt ist, ist sehr hilfreich.