Rezension

Es gibt 37 Arten von Kopfschmerzen...

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Martin Schwartz, von Beruf Polizeipsychologe, hat vor einigen Jahren seine Frau und den gemeinsamen Sohn auf einer Kreuzfahrt verloren. Seine Frau soll dabei erst den Sohn ins offene Meer geworfen haben, anschließend hinterher gesprungen sein. Damit kommt er nur schwer klar und vertieft sich extrem in seine Arbeit als verdeckter Ermittler. Als er dann plötzlich einen Anruf einer alten Dame erhält, eine vermeintliche Thrillerautorin, die ihm näheres über das, was damals seiner Familie zugestossen ist, mitteilen möchte. Eigentlich wollte er nie wieder auch nur einen Fuß auf ein Schiff setzen...

Ich hatte schon einiges von "Passagier 23" gehört und hab mich nun auch wirklich drauf gefreut es auch lesen zu können. :) Generell mag ich die Art und Weise wie Sebastian Fitzek schreibt, er hat eine wunderbare Wortwahl, schreibt nicht verkompliziert, aber durchaus gewieft, wie ich finde. Die Sprache ist nicht hochtrabend, manchmal durchaus vielleicht ein Sprachgebrauch, den ich ihm persönlich nicht zutraue (weil eben sehr schlicht bis hin zu vulgär...), meist aber umgangssprachlich - und ziemlich gut nachvollziehbar und verständlich. Ich habe inzwischen ja schon einige Bücher von ihm gelesen, von daher kann ich wirklich sagen, dass ich das mag.

Die Geschichte an sich ist wirklich spannend, vielleicht nicht unbedingt so direkt aus dem Leben gegriffen wie es bei anderen Krimis oder Thrillern der Fall ist, aber das muss ja auch nicht sein. Er erklärt im Anschluss an das Buch auch noch einiges über das "Passagier 23"-Phänomen (ich möchte da selbst nicht näher drauf eingehen, damit ich dem Leser nicht vorweg nehme!) und Kreuzfahrten generell, was ich sehr gelungen finde. Hätte es diese Infos im Danke-Kapitel zum Schluss nicht gegeben, so hätte ich selbst im Internet noch einmal nachgelesen. (Finde ich sehr nett und sympathisch, dass er diese Infos bringt!)

Das Buch liest sich wirklich gut und ist richtig spannend, so dass ich es innerhalb von gut drei Tagen gelesen hatte, wirklich mal gute zwei Stunden am Stück ins Buch vertieft war und mich absolut nicht ablenken lassen habe. Zum Schluss hin wird es im Buch meiner Ansicht nach etwas abstrus, ich finde, dass die Phantasie da mit Sebastian Fitzek ein wenig durchgegangen ist, dennoch ist alles wirklich äußerst durchdacht - bis ins kleinste Detail. Das macht es immer wieder sehr lesenswert!

Auch die optische Gestaltung des Buches finde ich wirklich gelungen, der abnehmbare Buchumschlag bietet durch ein Bullauge quasi den Blick aufs tosende Meer, außerdem ist ein Lesezeichen im ähnlichen Stil sowie ein Lesebändchen generell im Buch enthalten.

Wer gerne spannende Bücher liest, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Es geht mal nicht so blutrünstig zu wie beispielsweise im "Augenjäger", ist aber dennoch ein sehr spannendes und fesselndes Buch, das toll geschrieben ist. Einen Stern ziehe ich ab, da das Buch zum Schluss hin für mich etwas abstrus wirkt... entsprechend vergebe ich hier 4 von 5 Sternen.