Rezension

Es hat mich verwirrt

Leere Herzen - Juli Zeh

Leere Herzen
von Juli Zeh

Bewertet mit 2 Sternen

Britta und ihr Geschäftspartner Babak führen gemeinsam eine Heilpraxis für gefährdete Selbstmörder. Dabei haben die beiden schon lange den Glauben an eine Zukunft verloren. In der es uns Menschen besser geht.
Brittas Welt kommt jedoch ganz schön ins wanken. Sie muss auf einmal ihr ganzes Leben neu überdenken. Sind Ihre Werte und Überzeugungen vielleicht doch nicht die richtigen?

Am Anfang steht das kleinbürgerliche Leben, das Britta doch führt im Fokus, das Leben, dass so gar nicht zu der desillusionierten und pragmatischen Britta zu passen scheint. Es kommt mir vor, als säße Britta auf einem verdammt hohen Ross, von dem sie nach unten schaut, zu Babak, zu Janina und ihrer Familie, von der sie doch behauptet, sie sei ihre beste Freundin.
Es hat auch fast einhundert Seiten gedauert, bis mir endlich klar wurde, was genau die Brücke macht und das hat mich dann doch etwas erschüttert.
Alles in allem gingen mir die, in schriftstellerischer Freiheit dargestellten Seitenhiebe ordentlich auf die Nerven. Zum Teil hatten sie was von Büttenreden.

Im Endeffekt war ich enttäuscht von dem Buch. Es war weder ein Roman, wie es auf dem Buchs steht, noch ein Politthriller, wie es mit angekündigt wurde. Es war, meiner Meinung nach, ein Buch, in dem sich die Autorin ihren Ärger von der Seele schrieb.
Also, mein Fall war das Buch nicht, oder ich habe es nicht verstanden ...