Rezension

Es ist schwer, sich zu diesem ungewöhnlichen Buch eine Meinung zu bilden. Mir hat es gefallen - irgendwie. Aber der Grund dafür ist schwer zu beschreiben!

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 4 Sternen

Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.
Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.
Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …

Meine Meinung zum Buch:
The Guardian urteilt über dieses besondere Buch "Ein Märchen für Realistin". Da ich von mir denke, dass ich eine Realistin bin, scheint dieses Buch perfekt für mich zu sein. Schließlich bin ich auch noch im Stillen eine absolute Märchenliebhaberin!
Anders als in den Märchen die ich als Kind gelesen habe, ist es hier nicht alles leicht wie Watte. Alex Woods scheint schon vor dem unwahrscheinlichsten Ereignis etwas merkwürdig und anders als andere Kinder zu sein. Wenn ich Alex in meiner Schulzeit getroffen hätte, wäre er der Junge gewesen den alle merkwürdig fanden und ihn deshalb ausgegrenzt hätten. Er wäre ein willkommenes Mobbingopfer gewesen, weil niemand so recht wüsste wie er ihn einordnen soll.
Für mich war Alex ein schwieriger Protagonist. Zwar war er auf seine Art sympathisch und auch ein bisschen kautzig. Allerdings wirkte er oft wie ein kleiner Klugscheißer der unbedingt sein ganzes Wissen an den Leser übermitteln wollte. Er möchte bestimmt nicht mit seinem Wissen anzugeben, es ist einfach seine Art.

Ich las all diese Bücher zweimal, weil sie mir so gut gefielen, dass ich, nachdem ich sie zu Ende gelesen hatte, sofort wieder anfangen wollte.
Gavin Extence: Das unerhörte Leben des Alex Woods, S. 91

Auch das Buch "Das unerhörte Leben des Alex Woods" an sich  ist einfach anders. Ich habe irgendwie etwas anderes erwartet, obwohl ich noch nicht mal beziffern kann was ich eigentlich erwartet habe.
Es steckt voll mit tiefsinnigen Gedanken und Fragen an das eigene Tun. Wie ein typisches Kind legt Alex Wood ohne Umwege den Finger in die Wunde und stellt unangenehme "Warum?"-Fragen, aber genau wie in der Realität, gibt es auf diese Fragen oft keine zufriedenstellende Antwort.
Dieses Buch ist etwas Besonderes. Mir fällt es total schwer die Geschichte von Alex Woods einzuordnen, denn man muss sie mit der nötigen Ruhe lesen und sich Zeit dafür nehmen. Ansonsten kann man die Schönheit mancher Sätze schlichtweg nicht erkennen sondern sieht nur sinnloses rum philosophieren.
So kurios wie der Klappentext klingt, ist die ganze Geschichte mitsamt seinen Protagonistin. Oft ist es nur eine Reihe von Zufällen die Alex Woods in unnachahmliche Situationen bringt, aber manchmal ist er es auch selber durch seine verschiedenen Eigenarten Schuld daran.
Für mich war "Das unerhörte Leben des Alex Woods" merkwürdig, aber irgendwie auch merkwürdig gut! Einfach eines dieser Bücher, dessen Geschichte und Charme man schwer greifen kann.

Fazit:
Es ist schwer, sich zu diesem ungewöhnlichen Buch eine Meinung zu bilden. Mir hat es gefallen - irgendwie. Aber der Grund dafür ist schwer zu beschreiben!