Rezension

es konnte mich nicht packen, es blieb recht oberflächlich und phasenweise sehr unglaubwürdig

Die blinde Seherin
von Kaweh Kord

Bewertet mit 2 Sternen

Das Erstlingswerk des Autors konnte mich leider nicht überzeugen, wenngleich die Geschichte laut Kurzvorstellung richtig neugierig machte.
Eine junge Frau verliert bei einem Unfall ihr Augenlicht und gibt dennoch nicht auf, sie arbeitet weiterhin als Therapeutin. Urplötzlich erscheinen ihr Vision, sie kann wieder sehen, verschiedenen Szenen aus Gegenwart oder Zukunft. Am Anfang hat sie diese kurzen Sequenzen scheinbar zufällig, mit zunehmenden Verlauf scheint es fast steuerbar. Woher diese Gabe kommt, darüber erfährt der Leser leider nichts. Mit ihren Visionen kann die Therapeutin vielen Menschen helfen, so bewahrt sie ihre Freundin vor einem Eheschwindler. Mit den Visionen sieht sie dann immer einen Weg, wie sie anderen helfen kann und dabei bringt sie sich auch immer wieder in Schwierigkeiten und das beruht nicht nur auf der Tatsache, dass sie blind ist. Die Therapeutin überschreitet immer wieder die Grenzen der Professionalität und mischt sich ungefragt in Dinge ein, die sie nichts angehen. Und danach ist die Welt wieder super. Hier ist recht schnell ein Schema erkennbar und durch die vorherigen Visionen kann man auch erahnen, wie die einzelnen Episoden ausgehen werden. Grundsätzlich finde ich die Idee der Geschichte nicht verkehrt, wenn der Autor auch mal das Schema durchbrochen hätte. Zudem fehlt es mir an Tiefgang, die einzelnen Episoden könnten einer Seifenoper entspringen und bleiben dabei auch sehr flach, die Charaktere lernt man kaum kennen, gute Dialoge fehlen zudem. Der Schreibstil des Autors konnte mich leider auch nicht richtig packen, die einfachen Sätze sorgen zwar dafür, dass man das Buch schnell lesen kann, aber so richtig zünden können die Sätze auch nicht.
Alles in allem eine gute Idee, aus der man extrem viel hätte rausholen können.