Rezension

Es soll einfach nicht sein

Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
von E L James

Bewertet mit 2 Sternen

"Shades of Grey" aus der Sicht von Christian Grey. Braucht man das wirklich? Nun, da ich die Geschichte mal außerhalb der von mir verhassten "inneren Göttin" erleben wollte, habe ich der Geschichte letztendlich eine Chance gegeben und muss sagen, dass ich auch hier leider wieder enttäuscht bin, denn "Shades of Grey" und ich, das soll anscheinend einfach nicht sein.

Ich wollte E L James hierbei wirklich eine Chance geben, da ich gehofft habe, dass sich die Autorin in der letzten Zeit in ihren Formulierungen steigern konnte, doch leider war dem nicht so. Man merkt zwar schon, dass hier Talent vorhanden ist, nur leider ist alles, was sie schreibt, stets unfreiwillig komisch, sodass ich ihre Geschichten dadurch nicht ernst nehmen und somit auch nicht mit den Figuren mitfühlen kann, was ich teilweise dann doch schade finde. Einzig und allein interessant waren einige Gedankengänge von Christian, die man bislang noch nicht kannte, ansonsten konnte mich das Buch aber nicht mit neuen Erkenntnissen überraschen.

Die Figuren dürften hierbei bereits jeden bekannt sein: Christian, der sture, dominante und ziemlich kaputte Mann, der alles und jeden in seinem Leben kontrollieren will, daneben das Naivchen Ana, deren innere Göttin am liebsten den ganzen Tag über Tango tanzen möchte. Ich weiß, dass viele Fans der Reihe dies nicht nachvollziehen können, aber ich finde die beiden Figuren bis zum Schluss einfach nicht gut ausgearbeitet. Die Autorin bedient sich dabei nach wie vor an Klischees und an Fanfictions, ohne dabei jedoch allzu viel selbst beizutragen, sodass ich bei allem einfach nur vermehrt die Augen verdreht habe.

Das Cover finde ich dagegen toll und es passt auch gut zu Greys Geschichte, denn hier hätten irgendwelche Blumen keinen Platz gehabt. Die Kurzbeschreibung ist gelungen, sodass ich dem Buch letztendlich trotz aller Skepsis eine Chance geben wollte.

"Grey" und ich, das wollte einfach nicht funktionieren. Der Schreibstil ist zwar ohne die Innere Göttin weitaus besser, aber ich wurde auch nach vier Bänden nicht mit den Figuren und E L James warm, sodass ich zukünftig kein Buch mehr von der Autorin in die Hände nehmen werde. Manchmal soll es zwischen Leser und Autor einfach nicht sein.