Rezension

Es trieft vor Gefühl, aber im positiven Sinne..

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

'Mein erstes Leben endete am einem eisigen Dezemberabend um 22:37 Uhr auf einer einsamen Straße neben der alten Kirche.' (Erster Satz)
Der Unfall bei dem Jimmy, Rachel's bester Freund, gestorben ist, ist nun fünf Jahre her. Aber nun heiratet Sarah, eine alte Freundin, und Rachel muss sich ihrem ehemaligen Freundeskreis stellen. Als sie jedoch in ihrer Heimatstadt vor seinem Grab steht bricht sie unter starken Kopfschmerzen zusammen und erwacht daraufhin im Krankenhaus. Und plötzlich steht Jimmy an ihrem Bett, quicklebendig. Zuerst kann sie es nicht fassen, aber später erkennt sie, dass das Leben ihr offenbar eine zweite Chance bietet.

Meinung:
Obwohl das Buch mit einer kleinen Feier unter Freunden beginnt, ist der Einstieg unglaublich hart, denn schon nach wenigen Seiten wird der schöne Abend von einem Unfall überschattet. Aber schon auf diesen ersten Seiten beweist die Autorin ihr Geschick was die Sprache betrifft, denn sie schafft es ihre Sätze sehr einfach zu gestalten, sie aber gleichzeitig auch überaus poetisch wirken zu lassen. Das war unter anderem der Grund, wieso ich das Buch einfach nicht weglegen konnte. Dadurch kommen die überaus ergreifenden Gefühle der Protagonistin so gut heraus, dass ich mich vom ersten Satz an mit ihr identifizieren konnte und deshalb auch mit ihr gelitten habe.
Was Rachel angeht, gibt es einiges zu sagen. Meiner Meinung nach ist sie trotz ihrer Verletzlichkeit, überaus 
neugierig, aber auch mutig, weil sie auch wenn es schwer wird, nicht einfach weg läuft. Leider merkt sie aber oft nicht, was sich vor ihrer Nase abspielt und wird zudem vom Pech verfolgt.
Auch ihre Freunde und die anderen Charaktere haben alle einen einzigartigen Charakter, aber gehen im Gegensatz zu Rachel kaum in die Tiefe. Und dafür gibt es einen Grund, denn viele, auch einige wundervolle Charaktere, sind nur kurz ein Thema, da sie nach einigen Szenen kein Teil der Geschichte mehr sind.
Dazu kommt, dass es ein paar wenige Unstimmigkeiten in der Story gibt, bei denen eventuell einige Seiten, oder wenigstens Sätze, mit Erklärungen sehr geholfen hätten. Noch ein paar Erklärungen hätte ich mir auch am Schluss gewünscht, da zum Ende des Buches noch einige Fragen offen stehen. Und da das Stichwort schon gefallen ist, möchte ich noch unbedingt etwas zum Ende des Buches loswerden, denn dieses Ende hat mich nicht nur umgehauen, sondern auch sehr überrascht, obwohl die Autorin einige Andeutungen eingebaut hat. Umso mehr hat mir dieses Ende gefallen.

Fazit:
Trotz einiger Schwächen, was die Nebencharaktere und die Story betrifft, hat mich die Autorin mit ihrem Buch von der ersten Seite an gefesselt. Das ist ihr vor allem durch ihren tollen Schreibstil gelungen, der die Gefühle der Protagonistin direkt auf mich übertragen hat und mir immer wieder die Sprache verschlagen hat. Auch der Schluss konnte mich voll und ganz überzeugen, da er überaus einzigartig realistisch und doch wundervoll ist.
Deshalb kann ich das Buch vor allem an die Menschen empfehlen, die von großen Gefühlen nicht abgeneigt sind, aber sich nicht daran stören, wenn die Geschichte nicht ins kleinste Detail ausgearbeitet ist.