Rezension

Es war ein langer Weg zur letzten Seite. Mit einem ziemlich faden Nachgeschmack.

Schattendiebin 1: Die verborgene Gabe - Catherine Egan

Schattendiebin 1: Die verborgene Gabe
von Catherine Egan

Bewertet mit 1.5 Sternen

Julia ist die beste Diebin von Spira, denn sie hat eine besondere Gabe. Für ihren neuesten Job schleicht sie sich als Dienstmädchen in ein Herrenhaus ein. Doch die alte Hausherrin und ihre Gäste hüten noch dunklere Geheimnisse als sie selbst. Noch ahnt Julia nicht, wie eng ihr eigenes Schicksal mit ihnen verknüpft ist ...

Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht.
Leider fängt das Buch schon sehr früh an sich zu ziehen. Daher habe ich sehr oft längere Pausen eingelegt. Erst nach etwas mehr als der Hälfte des Buches kommt dann doch noch Fahrt in die Handlung.

Ein großer Teil der Handlung beschreibt das alltägliche Leben eines Dienstmädchens ohne große Spannungen. Es passiert einfach nicht viel. Hin und wieder stößt Julia auf merkwürdige Ereignisse oder Personen, sie verfolgt das ganze aber nicht wirklich weiter. Sie stellt sich bei ihren Nachforschungen aber auch nicht wirklich geschickt an. Und trotzdem bekommt sie keine Probleme, wenn sie doch mal erwischt wird.

Die Welt in der das Buch spielt ist insgesamt zwar sehr interessant. Da es aber keinen Glossar oder nähere Erklärungen zu Beginn gibt, muss man Dinge wie die Gesellschaftsstruktur, Religionen oder ähnliches erstmal nehmen, wie sie kommen und abwarten, in wieweit sie später enträtselt werden. Da das Buch ein erster Teil einer kommenden Reihe ist, wird natürlich nicht alles vollkommen aufgeklärt. Das macht den Einstieg nicht wirklich leichter und leider wird so auch nicht wirklich Spannung aufgebaut.

Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und werden sehr anschaulich beschrieben. Man kann sie gut unterscheiden, auch wenn jemand mal zwei Kapitel lang nicht auftritt.
Allerdings bin ich mit der Protagonistin Julia nicht wirklich warm geworden. Sie ist ein sehr gespaltener Charakter, mit vielen inneren Konflikten. Sie ist zwar recht selbstbewusst, aber ihren Problemen stellt sie sich erst sehr spät. Sie handelt naiv und teilweise geradezu unrealistisch, für jemanden der jeden Tag um sein Überleben kämpfen muss. Auch wenn sie am Ende einen Wandel durchmacht, haben mir Nebenfiguren wie z.B. Julias Bruder sehr viel besser gefallen.

Am Ende bleibt dann ein fades Gefühl zurück. 
Das Buch hält inhaltlich leider nicht annähernd was ich mir vom Klappentext versprochen habe. Daher werde ich die nächsten Teile der Reihe wohl auch nicht zur Hand nehmen.