Rezension

Es war schön, auch wenn ich etwas anderes erwartet habe.

Deine Seele in mir - Susanna Ernst

Deine Seele in mir
von Susanna Ernst

Mit eigenen Worten
In diesem Buch geht es um Matt und Amy, die sich schon seit ihrer frühsten Kindheiten kannten. Durch einen Übergriff verliert Matt seine Amy im Alter von 9 Jahren und ist seitdem sehr einsam und allein. Matt arbeitet als Masseur in einer Praxis und hat die besondere Gabe Menschen durch seine Massagen ihre seelischen Lasten zu nehmen. Als er die autistische Tochter der Kents kennenlernt, hat Matt so ein Gefühl und fragt ob er Julie massieren darf ..

Wirkung
Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt ziehen mich so Bücher mit Scherenschnitt auf dem Cover irgendwie magisch an. Dieses hier gefällt mir besonders gut, weil die Farben, meiner Meinung nach, so schön harmonieren und dann dazu noch diese Schmetterlinge .. ist ein richtiges Mädchen-Buch! Der Titel passt auch schön zum Buch, weil der Satz auch im Buch vorkommt. Das mag ich immer sehr gerne, weil es mir das Gefühl gibt, das ganze ist rund.

Positives
Puh, es fällt mir diesmal ziemlich schwer eine Rezension zu schreiben, weil ich so unglaublich zwiegespalten diesem Buch gegenüber stehe. Einerseits war ich wirklich wirklich genervt von diesem Buch, weil mir der Klappentext nicht verraten hat, dass es doch schon so übernatürlich ist, dass Amys Seele in der autistischen Julie feststeckt und so. Und andererseits war es ein ganz nettes und auch wirklich zum Ende hin sehr berührendes Buch, auch weil ich selber mir vorstellen kann, dass Seelen schon weiterleben und sich wieder finden und so weiter.
Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr angenehm, weil sie keine komplizierten und langen Sätze verwendet hat. Es ließ sich gut, flüssig lesen. Den Anfang des Buches fand ich gut, weil man gleich einen Einblick bekommen hat, was den beiden widerfahren ist. Die Charaktere fand ich auch ganz gut gestaltet, obwohl ich fand, dass Amy immer noch ein bisschen blass geblieben ist, wahrscheinlich, weil sie erst später wirklich in die Geschichte mit eingestiegen ist. Kristin und Tom habe ich dafür sehr schnell ins Herz geschlossen, weil ich sie mir einfach sehr gut vorstellen konnte. Ihre Aufopferung gegenüber Julie und ihre bedingungslose Liebe gegenüber Amy waren für mich sehr berührend, das gesamte Buch über. Auch Matt konnte ich mir sehr gut vorstellen und ihn so annehmen wie er ist. Für mich kam er rüber, wie ein Softi, der wirklich unsterblich verliebt in seine Amy ist, natürlich ist er gut, so wie er beschrieben wurde, weil die Ereignisse früher Kindheit nicht einfach an ihm vorüber gegangen sind.
Das Ende fand ich in diesem Buch wirklich gut, weil ich ja bekanntlich nicht so auf die "alles ist schön und wir leben glücklich und zufrieden bis ans Ende unserer Tage" Enden stehe. Es ist ein zum Buch passendes Ende, was mich sehr berührt hat. Damit konnte ich dieses Buch guten Gewissens beenden.

Negatives
Nun, auch negative Seiten gab es an diesem Buch. Zum Beispiel wurde ein Phrase immer und immer wieder verwendet und das hat mich wirklich schier wahnsinnig gemacht: "er/sie küsste/streichelte/legte sich in die Kuhle zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter". Warum? Warum muss man sowas immer und immer wieder schreiben? Mit sowas kann man mich wirklich verrückt machen.
Zum Anderen war für mich der Verlauf streckenweise einfach zu lang. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht voran geht und auf einem Sachverhalt herumgeritten wird. Ich brauche ja immer lieber ein bisschen Tempo und Geschehnisse.

Zitat
Plötzlich, mitten in diesem kleinen Raum, den Blick auf mein eigenes Gesicht gerichtet, wird mir bewusst, wie stark die Bindung zwischen Amy und mir tatsächlich sein muss, wenn nicht einmal der Tod uns trennen konnte. Wenn selbst die widrigen Umstände ihres neuen Lebens uns im Endeffekt nur nutzten, um uns erneut zusammenzuführen. Denn jeder Moment meines Lebens, jede meiner Handlungen - so belanglos sie mir auch erschienen sein mag - hat mich genau in diesem Moment an genau diesen Ort geführt. Zu Amy. Ist es nicht so?
-Aus "Deine Seele in mir" von Susanna Ernst-

Bewertung
Note 2- {gut}
Ich muss sagen, dass mir die Benotung wirklich sehr sehr schwer gefallen ist, auch weil ich bei dem Buch so zwiegespalten bin. Es hat ja meine Erwartungen eigentlich nicht erfüllt, aber wenn ich das Buch jetzt so wie es ist Revue passieren lasse und nicht so wie ich es mir vorgestellt habe, dann war es doch alles in allem ein mehr als durchschnittliches Buch. Deswegen vergebe ich an dieser Stelle ein zwiegespaltene zwei minus.
Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die an Wiedergeburt glauben und daran glauben, dass die Seele eines Menschen wandert und sich somit in dieses Thema hineinversetzen können. Ich denke, wenn man das nicht kann, wird es schwierig dieses Buch zu genießen.