Rezension

Etwas andere Art von Fantasy

Die Legenden von Attolia 1 - Megan Whalen Turner

Die Legenden von Attolia 1
von Megan Whalen Turner

Bewertet mit 5 Sternen

Gen, der größte Dieb aller Zeiten, wie er sich gerne selbst nennt, sitzt im Kerker des Königs von Sounis. Er hat den Siegelring des Königs gestohlen und wurde auf einer seiner Prahlrunden durch die örtlichen Schenken von der Stadtwache aufgegriffen. Der Magus des Königs unterbreitet Gen daraufhin ein Angebot, er erhält seine Freiheit wieder im Gegenzug stiehlt er einen gewissen Gegenstand. Ohne groß zu zögern willigt dieser ein und begibt sich in Begleitung des Magus und einiger Anderer auf eine Reise ins benachbarte Königreich.

Die Handlung ist unterhaltsam und locker geschrieben. Teilweise kann man einige Handlungsstränge vorhersagen, aber es gibt noch genügend andere die einen dann doch überraschen. Die Hauptperson Gen ist sympathisch und verleiht dem Roman durch seine lockere, kindische Art Humor. Und kindisch ist hier wohl auch das Stichwort, so verhält er sich meistens wie ein verwöhntes, egoistisches Kind, einfach nur um seine Reisebegleitung zu nerven.  Die Autorin bearbeitet die Hintergründe der Nebenfiguren eher oberflächlich und man erfährt nicht allzu viel von ihrer Vergangenheit. Das liegt vor allem an dem Ich-Erzähler, alles was Gen nicht mitbekommt oder für das er sich nicht interessiert, bleibt für den Leser so verborgen, daher erhält man nur bruchstückhaft Informationen über seine Begleiter. Und auch so bleiben den Leser Informationen vorbehalten, über die sich Gen in dem Moment bereits im Klaren ist, aber erst später aufgelöst werden. Ich fand das nicht weiter schlimm, so wurde eine gewisse Spannung beibehalten und wenn man nicht selber drauf kam, ein schöner Aha-Moment am Ende des Buches.

Mir hat das Lesen Spaß gemacht und auch gefesselt, obwohl den Charakteren etwas mehr Tiefe sicher nicht geschadet hätten. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Band.