Rezension

Etwas enttäuschend

Höllenjazz in New Orleans - Ray Celestin

Höllenjazz in New Orleans
von Ray Celestin

An "Höllenjazz in New Orleans" hat mich als erstes das Cover neugierig gemacht. Dass es den Mörder, um den es in diesem Buch geht, tatsächlich gegeben hat, fand ich zusätzlich spannend. Zumal der ja nie gefasst wurde, war ich gespannt, wie sich im Buch alles auflösen würde.
Geschildert werden die Ermittlungen aus drei verschiedenen Sichten. Ein Polizist, ein Ex-Cop, der gerade aus dem Knast entlassen wurde und eine Selbsternannte junge Detektivin arbeiten an dem Fall. Jeder mit seinen Mitteln und auf seine Weise. Den Ansatz fand ich sehr spannend, weil es die "normale" Polizei-Arbeit etwas auflockert und man immer wieder eine neue Perspektive auf den Fall bekommt. Außerdem haben diese drei Ermittler alle unterschiedliche Hintergründe, sodass jeder eine andere Seite von New Orleans offenbart. Mit jedem Kapitel taucht man mehr in diese eigenwillige Stadt mit all ihren Fehlern aber auch all ihren wunderbaren Eigenschaften ein. Das ist vielleicht das, was mir an dem Buch am besten gefallen hat - das Portrait von New Orleans!
Die Story selbst hat mich leider nicht zu hundert Prozent zufrieden gestellt. Durch die drei Ansätze kommt zwar immer wieder frischer Schwung in das Buch, aber es stürmen auch unglaublich viele Namen und Theorien auf einmal auf den Leser ein, bis es irgendwann scherfällt, den Überblick zu behalten, wer gerade wo mit seinen Ermittlungen steht. Auch wurden meiner Meinung nach am Ende des Buches nicht alle Fragen vollständig beantwortet.
Die drei Hauptpersonen kommen immer wieder miteinander in Berührung, aber meist nur flüchtig. Letztendlich bleiben die drei Handlungsstränge für sich - hier hätte ich mir gewünscht, dass sie sich am Ende mehr zu einem verflechten.
Insgesamt kann ich nur sagen: Eine tolle Idee, mit Schwächen in der Umsetzung.