Rezension

etwas langatmig

Ohne ein einziges Wort
von Rosie Walsh

Bewertet mit 3 Sternen

Ich lese ja nicht so oft Liebesromane, einfach weil sie mir oft nicht gefallen. Entweder zu kitschig oder nicht herzerwärmend genug.

Wichtig ist mir erst mal der Erzählstil. Der hat mir hier eigentlich sehr gut gefallen. Soll heißen, die Sprache ist schön, die Liebesszenen haben das richtige Maß an Herz, Schmerz und realistisch. Die Protas sind mir außerdem sympathisch und die Dialoge - auch sehr wichtig - kommen gut rüber.

Schön ist es, wenn das Hin und Her - das es bitte gerne in Liebesromanen geben darf - einen plausiblen Hintergrund hat und nicht an den Haaren herbeigezogen. Gut fand ich hier vor allem, dass es eben man nicht um andere Partner ging, die Steine in den Weg legen. Also zumindest keine Liebesbeziehungen.

Nicht gefallen hat mir allerdings, dass die Hauptdarstellerin für ihr Alter und ihre Erfahrungen einfach sehr gehemmt war und so gar keinen Mut hatte, die Probleme mit dem Geliebten zügig anzugehen. Sie hat die Hälfte der Geschichte einfach nur abgewartet, gehofft, gejammert, gelitten und ihr Handy traktiert. Das nervte ebenso wie die Tatsache, dass man ewig nicht wusste, wohin die Reise ging. Ein Geheimnis ist schön und gut aber dieser Kniff wurde leider überreizt und verleitete mich dazu, dass angefangen habe, phasenweise quer zu lesen oder zu überfliegen.

Das letzte Drittel hat mir wieder sehr gut gefallen. Auch das Finale und das menschliche "Ende".

Pluspunkte gibt es auch für das wunderschöne Cover.

Alles in allem werden das 3 Sterne. Da wäre mit etwas Straffung durchaus mehr drin gewesen. Ich behalte die Autorin im Auge.