Rezension

Etwas leichtes für Zwischendurch

Sieben beste Tage - Tim Boltz

Sieben beste Tage
von Tim Boltz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kennen Sie Kunstschwitzer? Nein? Ich bis jetzt auch nicht. Berti Körner ist solch ein Kunstschwitzer. Er schwitzt Ihnen alles auf sein Shirt, was Sie wollen. Naja, mit der richtigen Schablone und  ordentlichen Chilischoten, mit Tabasco-Soße geht's nicht. Berti, eigentlich Berthold Körner ist chronisch pleite.
Um sein "Taschengeld" ein wenig aufzubessern, geht er immer mit Bessy Gassi. Naja, er trägt die Hundeleine und sammelt Hundehäufchen ein, damit die demenzkranke alte Gräfin denkt, mit ihrer Pudeldame Bessy sei alles in Ordnung. Dass Bessy seit 2 Jahren tiefgekühlt in Berti's Kühltruhe ruht, ahnt die alte Dame nicht. Als die Gräfin in ein Krankenhaus muss, hütet Berti ihre Villa und lernt dabei Mia kennen. Dass er eigentlich eine arme Socke ist, weiß Mia nicht. Sie denkt, er ist ein reicher Schnösel, der sich wegen seiner Kohle alles leisten kann.
Aber Berti will ihr das Gegenteil beweisen und ihr ohne einen Pfennig eine Woche lang jeden Tag einen Wunsch erfüllen, denn Mia soll in einer Woche an einem Gehirntumor operiert werden und niemand weiß, wie das Ganze ausgeht.

Meine Meinung

Zu Beginn hielt ich Berti für einen echt bescheuerten Großkotz, der sich immer tiefer in sein selbstgesponnenes Lügennetz verstrickt. Er hat dabei einen ziemlich schrägen Humor, der nicht immer unbedingt witzig, sondern manchmal einfach nur flach ist. Aber seine Ideen, um Mia's Wünsche zu erfüllen, finde ich gut gelungen. Die Umsetzung ist jedesmal recht einfallsreich, manchmal absehbar, manchmal aber auch total romantisch und einfach nur entzückend. Im Laufe der Geschichte änderte sich von daher meine Meinung über ihn. Die Geschichte handelt im Sommer 1988 in Frankfurt/ Main, und es gibt am Ende eines jeden Kapitels einen Musikvorschlag, der vom Inhalt her immer zum Kapitel passt. Das verursachte bei mir beim Lesen zeitweise ein leises Summen der Melodie, denn die 80'er sind auch mir nicht unbekannt.
Das Buch lässt sich zügig durchlesen, der Schreibstil ist unkompliziert. Alles in allem ist es eine nette Unterhaltung für zwischendurch, die mich tatsächlich auch zum Lachen gebracht hat, auch wenn es manchmal etwas makaber ist.

Unterm Strich

Schneller Spaß für kurze Weile, einfallsreiche Ideen und die Einsicht, dass man mit Fantasie statt Geld auch etwas auf die Beine stellen kann.