Rezension

Etwas oberflächlich in der Ausarbeitung...

Der Junge, der mit dem Herzen sah
von Virginia Macgregor

Der 9 jährige Milo Moon ist verzweifelt...seine geliebte Grossmutter Lou wird von seiner Mutter ins Altenheim abgeschoben.Die alte Dame leidet unter Demenz und Milo soll sich nicht immerzu um sie kümmern müssen. Denn der Junge hat selbst genug mit sich zu tun.Er leidet unter Retinitis pigmentosa, einer Augenkrankheit, die ihn nach und nach erblinden lassen wird.
Im Altenheim erkennt Milo, dass die Leiterin nicht unbedingt nur das Beste für ihre Schützlinge will und versucht seine Gran zu beschützen.

Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektive geschrieben,dies macht sie abwechslungsreich und flüssig zu lesen. 
Die Autorin hat leider versucht viele Themen zwischen die Buchdeckel zu quetschen und so kam bei mir ziemlich schnell das Gefühl vom Fehlen eines roten Fadens auf. 
Demenz und Eintritt ins Altenheim, der abwesende Vater, Geldsorgen der Mutter, ein geflüchteter syrischer Koch der seine Schwester sucht, miserable Zustände im Altenheim,Schulprobleme von Milo und nicht zuletzt seine Augenkrankheit...Ein bisschen viel "Spektakuläres"für eine einzige Geschichte. 

Vor allem das Thema Augenkrankheit von Milo hat mich masslos enttäuscht. Da wird erwähnt unter was der Junge leidet,ab und zu wird das Thema wieder angeschnitten...doch zu grossen Teilen des Buches lebt und handelt er wie jeder andere Junge ohne Augenkrankheit. Ich habe ihm diese schlichtweg nicht abgenommen! So hatte ich den Eindruck, dass da schnell eine Krankheit gezaubert wurde, damit wieder ein Thema abgehakt werden konnte. 
Ich kann mir nicht helfen,doch ich empfand die Story als oberflächlich!