Rezension

Etwas unrealistische, konstruierte Story

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Max Rhode ist Schriftsteller, eher unglücklich verheiratet und Vater von der 10 jährigen Pflegetochter Jola. Zudem hat er einen Bruder, Cosmo, der wegen pädophilen Handlungen eine Strafe absitzt. Cosmo taucht überraschend bei Max auf, da er nun im halboffenen Vollzug sitzt .
Als Jola verschwindet ,macht sich Max zusammen mit Cosmo auf die Suche und macht Bekanntschaft mit dem Joshua Profil.Ein Programm, das Verbrecher schon im Voraus erkennen und entlarven soll.

Dieses Buch beginnt eigentlich eher gemächlich, fast einen Familienroman gleich. Als Kritikpunkt hat der Autor dem Protagonisten meiner Meinung nach etwas viele Baustellen angedichtet : pädophiler Bruder, Pflegekind mit sehr schwierigem Start ins Leben,Eheprobleme, Schreibstau, weniger verdienend als seine Frau. Das Leben von Max steckt arg in der Krise...in jeder Beziehung!
Ab  Seite 80 , als Jola verschwindet, ist aus mit Familienroman und ein rasanter Thriller zeigt sein Gesicht.
Verfolgungsjagden, kaltblütiger Mord, Erpressung, Geiselnahme inklusive! Es wird blutig und geht immer mehr in Richtung "Psycho".
Die verstrickte Handlung, viele Wendungen in der Geschichte, haben es mir nicht immer leicht gemacht zu folgen. Doch nach und nach, und nach einem etwas  wirren Mittelteil , zeigt sich der Zusammenhang der Handlung und das Resultat ist eine etwas unrealistische Story. Vieles kam mir zu konstruiert und künstlich vor.
Das dominierende Thema Pädophilie ist der rote Faden durch das Buch....wenn ich auch nicht ganz verstanden habe, welche Rolle die Veranlagung des pädophilen Bruders genau spielt.
Der Autor nimmt ab und zu Bezug zu "Blutschule", auch einzelne Textpassagen sind zu lesen. Er stellt den Protagonisten Max Rhode in "Joshua Profil " als Autor von "Blutschule" vor. Eine geniale Idee, die ich entsprechend honoriere. Ich habe "Blutschule" nicht gelesen...muss man auch nicht um dem "Joshua Profil " folgen zu können.