Rezension

Etwas zu durchschaubar, etwas zu langatmig und etwas zu gewöhnlich

Ein letzter Brief von dir - Juliet Ashton

Ein letzter Brief von dir
von Juliet Ashton

Bewertet mit 3 Sternen

Orla ist Grundschullehrerin und hat ihren Traummann Sim an ihrer Seite. Sim dreht zur Zeit in London. Er ist Schauspieler und hat endlich seinen großen Durchbruch geschafft. Orla jedoch lebt in Irland und wollte den Schritt nach London nicht mitgehen. Aber sie liebt Sim, und er sie. Zumindest glaubt sie das. Am Valentinstag rechnet sie mit seiner Karte und weiß, was darin steht: Ein Heiratsantrag. Die Karte trifft ein und Orla ist voller Vorfreude. Genau zu diesem Zeitpunkt erfährt sie jedoch, dass Sim plötzlich verstorben ist. Ein herber Schlag für sie. Orla macht sich auf den Weg nach London, um von Sim Abschied zu nehmen und ihm noch einmal nah zu sein. Immer an ihrer Seite ist die ungeöffnete Karte. Doch die Reise nach London nimmt einen anderen Verlauf, als gedacht. Orlas Leben wird erneut auf den Kopf gestellt und sie befindet sich nicht nur auf einer Reise nach der Wahrheit, sondern auch auf einer Reise zu sich selbst.

Die Idee des Buches ist gut und neu. Zumindest kenne ich kein anderes Buch mit ähnlicher Handlung. Auch hält die Handlung einige Wendungen bereit, was an sich positiv zu erwähnen ist. Der Schreibstil der Autorin ist zudem flüssig, so dass man das Buch gut lesen kann.

Dennoch konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Die Wendungen, die im Buch vorkommen, sind zum Teil vorhersehbar und überraschen nicht wirklich. Auch bleibt die Story an sich an vielen Stellen oberflächlich und wird unnötig in die Länge gezogen. Die Protagonisten sind mir nur zum Teil ans Herz gewachsen. Maude z.B. ist für mich die positivste Erscheinung in diesem Buch. Orlas Handeln ist für mich nicht immer zu verstehen und wirkt an einigen Stellen gekünzelt. Manchmal hätte ich ihr am liebsten auch einfach in den Hintern getreten, weil mich ihr Handeln geärgert hat. Dennoch mochte ich sie. Sim hingegen war mir von Anfang an unsympathisch, was sich durch das Buch gezogen hat. Die anderen Personen bleiben mir irgendwie alle zu blaß. Von manchen hätte ich mir einen tieferen Blick in deren Seelenleben gewünscht. 

Es werden einige Themen aufgegriffen, die aktuell sind und aus denen man so viel hätte machen können, wie z.B. Stalking und Agoraphobie. Aber alles wird irgendwie nur angeschnitten, ohne richtig ausgearbeitet zu sein. Auch hier fehlte mir das gewisse Etwas und vor allem mehr Tiefgang. 

Alles in allem war es ein Buch, was sich leicht lesen ließ, was ganz nett war, aber von dem ich mir definitiv viel mehr erhofft hatte, da die Idee an sich mehr hergibt, als es die Autorin mit diesem Buch geschafft hat.