Rezension

Etwas zum Nachdenken!

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe - A. J. Betts

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
von A. J. Betts

Worum geht es?

Liebe ist stärker als jede Statistik.
Kopf an Kopf liegen Zac und Mia in ihren Krankenhausbetten, nur durch eine dünne Wand getrennt. Diagnose: Krebs. Gefühlszustand: isoliert und allein. Im normalen Leben hätten sie wahrscheinlich nichts miteinander zu tun. Aber im Krankenhaus gelten andere Regeln. Man braucht Kraft, um die Zeit dort durchzustehen. Und noch mehr Kraft, um in die normale Welt zurückzukehren. In einer dieser Welten braucht Zac Mia. Und in der anderen braucht Mia Zac. Oder vielleicht brauchen sie sich gegenseitig. Jetzt und für immer.

Meine Meinung

Wow. Dieses Buch hat mich tief berührt. Aber mal langsam…

Durch den Klappentext hatte ich schon gewisse Erwartungen an das Buch, die sich teilweise erfüllt und teilweise zerschlagen haben. Ich bin davon ausgegangen, dass das gesamte Buch im Krankenhaus spielt, was nicht der Fall war. Zudem bin ich von einer tragischen Liebesgeschichte ausgegangen, die hier und da von Humor begleitet wird … in diesem Punkt zumindest habe ich mich nicht völlig getäuscht.
Erzählt wird das Buch aus zwei Perspektiven - aber nicht abwechselnd, wie man das sonst gewohnt ist. Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Der erste ist vollständig aus Zacs Sicht, der mittlere ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten und der dritte ist aus Mias Sicht – und das ist so unglaublich durchdacht, dass ich hier wirklich meinen Respekt aussprechen muss. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, sodass die Seiten nur so dahinfliegen, und die Gefühle werden unglaublich gut transportiert.

Zac war mein absoluter Liebling in diesem Buch, weil er genau so war, wie ich mir das eigentlich erhofft hatte. Ein Charakter, der schon viel mitgemacht hat und unter dieser schweren Krankheit leidet, aber trotzdem den Kopf nicht hängen lässt und das Buch mit seinem ganz eigenen Humor belebt. Hier war es mal wirklich glaubwürdig, dass er sich in das Herz der weiblichen Protagonisten schleicht und dort einnistet, weil er eine liebenswürdige, lockere Art an sich hat, die man nur sympathisch finden kann. Selbst, wenn sich Mia mal wieder unmöglich verhalten und fürchterliche Dinge von sich gegeben hat, die mich teilweise wirklich schockiert haben, war er immer noch lieb und zuvorkommend. Immer darauf bedacht, Mia aufzumuntern und zu beschützen, ohne dabei irgendwie seine eigene Würde einzubüßen.
Was Mia dagegen angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Gegen Ende des Buches – oder vielleicht schon in der Mitte – hat sie sich gebessert, nachdem es einen kleinen Zeitsprung gegeben und sie sich etwas mehr mit ihrer Situation arrangiert hat. Aber zu Anfang war sie wirklich unausstehlich und ich konnte teilweise keine Sympathie für sie aufbringen. Ich habe auch nicht verstanden, warum Zac sich überhaupt die Mühe gemacht hat – bis Mia eben diese Persönlichkeitsentwicklung hingelegt hat…

Ich bin teilweise immer noch sehr geplättet von dem Buch. Auch, wenn es nicht so bedrückend wie andere Bücher über dieses Themas ist, hat es mir doch die eine oder andere Träne entlockt und mir zwischenzeitlich auch ein echt ungutes Gefühl gegeben. Es mag zwar durch angenehmen und guten Humor sowie wunderbaren Charakteren wie Zac aufgelockert sein, aber es bringt einen dennoch immer wieder zum Nachdenken. An einer Stelle des Buches, die ich zwar erahnt, aber doch nicht wahrhaben wollte, war ich dann doch schon etwas bedrückt... Eine der besten Stellen dieses Buches.

Das einzige, was ich an dem Buch auszusetzen habe, ist die Tatsache, dass mir bezüglich der Liebesgeschichte etwas gefehlt hat. Das war für mich einfach zu wenig! Auf emotionaler Ebene bin ich vollkommen zufriedengestellt, weil man verstehen kann, warum sich die beiden überhaupt so wichtig sind, aber hinsichtlich der Taten… da bin ich etwas unzufrieden. Deshalb diesen einen Punkt Abzug.
(Außerdem fand ich es manchmal komisch, dass Mia hin und wieder etwas geplant hatte und dass aus Zacs Sicht dann auf einmal geschildert wurde, dass sie es doch nicht getan hat. Es hat mich total verwirrt, dass das dann nicht einmal begründet wurde...)

Fazit

Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der mal zum Nachdenken, zum Weinen und zum Lachen gebracht werden möchte. Dieses Buch leistet diesbezüglich gute Arbeit, finde ich.
Absolute Leseempfehlung. 4 Sterne.