Rezension

Europa im frühen Mittelalter

Die Fehde der Königinnen
von Eva Maaser

Bewertet mit 4 Sternen

Europa im frühen Mittelalter: Brunichild, Tochter des Westgotenkönig Athanagild, wird aus diplomatischen Gründen mit Sigibert, dem König des fränkischen Ostreiches, verheiratet. Von Toledo aus begibt sie sich auf den Weg nach Reims, begleitet von ihren Sklaven Aletha und Alexander, und Wittiges, einem verarmten Landadligen, der in der Ferne sein Glück finden möchte. Mit ihm verbindet sie eine heimliche Romanze. In Reims angekommen wird sie auch zugleich in Familienstreitigkeiten verwickelt. Auch für Wittiges beginnt eine spannende Zeit. Er wird zu einem Antrustiones Sigiberts, erhält von ihm Land und muss Aletha heiraten. Zusammen mit ihr, Alexander und Pontus, einem ehemaligen Krieger, baut er sein Landgut wieder auf und fängt an, Handel zu betreiben. Und so lebten sie bis an ihr Ende? Leider nein. Chilperich, ein Bruder Sigiberts, versucht bei jeder Gelegenheit, sein Land und damit seinen Machtbereich zu vergrößern. Bei jeder Erbteilung fühlt er sich übervorteilt, und so sind kriegerische Auseinandersetzungen unabwendbar. Er heiratet Gailswintha, Brunichilds Schwester, die kurz darauf ums Leben kommt. Daraufhin heiratet er Fredegunde, eine Magd und langjährige Geliebte Chilperichs. Zufall? Brunichilde sinnt auf Rache. Immer wieder wird Wittiges in die Streitigkeiten hineingezogen. Und immer wieder muss er sich aus Situationen rauswinden, in die er scheinbar zufällig hineingerät. Wird er es schaffen, diesem Labyrinth aus Intrigen und Machtgier zu entrinnen oder wird er untergehen?
“Die Fehde der Königinnen” beschreibt auf kurzweilige Art ein Kapitel aus einer Zeit, die auch die Dichter der Nibelungensage beeindruckt haben muss, da sich in der Sage Parallelen zum fränkischen Königshof herstellen lassen. Eva Maaser vermittelt mit diesem Buch Geschichte auf sehr lebendige Art. Sie versteht es meisterhaft, die Geschichte vorwärts zu treiben, so dass der Leser kaum zu Atem kommt (und geschweige das Buch aus der Hand weg legen kann). Der Roman ist sehr gut recherchiert, die historischen Fakten stimmig und das alles gewürzt mit einer Mischung aus Liebe, Erotik und Intrigen. Was will man mehr? Einzig der Titel scheint nicht so recht zu passen, da von einer Fehde zwischen Fredegunde und Brunichild, wie auf dem Klappentext angekündigt, nicht wirklich was zu lesen ist. Allerdings ist das Ende recht offen, und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Für alle Fans von Rebecca Gablé und historischen Romanen im Allgemeinen ist dieses Buch sehr zu empfehlen. 
Nie war Geschichte spannender…