Rezension

Extrem spannend

Ich soll nicht lügen - Sarah J. Naughton

Ich soll nicht lügen
von Sarah J. Naughton

Bewertet mit 4 Sternen

Lasst euch nicht vom Cover täuschen. Dies ist definitiv ein Psychothriller. Sarah J. Naughton ist ein wirklich tolles Buch gelungen, das grausam, krank, spannend und bei all dem wirklich gut lesbar ist.

Broschiert: 384 Seiten

Verlag: Ullstein Taschenbuch

Erscheinungstermin: 8. September 2017

ISBN-10: 3548289185

 

Klappentext

Zwei Frauen umkreisen einander in einem Netz aus Lügen. Wer ist Täter, wer ist Opfer? »Er war die Liebe meines Lebens.« »Warum wusste ich nicht, dass mein Bruder verlobt ist?« »Er war depressiv und wollte sich umbringen.« »Mein Bruder hatte keine Depressionen.« »Er ist einfach gesprungen.« »Und wenn ihn jemand gestoßen hat?« »Ich bin die Liebe seines Lebens.« »Bist du seine Mörderin?« Mags' Bruder Abe liegt im Koma. Er ist von einer Treppe zwölf Meter in die Tiefe gestürzt. Die Polizei glaubt seiner Verlobten Jody, dass es ein Selbstmordversuch war. Mags glaubt ihr nicht. Sie ist sicher, dass Jody lügt. Aber warum? Psychologisch raffinierte Spannung für die Fans von "Girl on the Train" und "Die Witwe".

 

Autor

Sarah J Naughton hat in England bereits zwei Thriller für Jugendliche veröffentlicht. TATTLETALE ist ihr erster Spannungsroman für Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie in London.

 

Cover

Auf kräftigem Farbverlauf von Orange zu Pink sieht man das Gesicht eines Mädchens, und die Schatten von Ästen. Über das ganze Cover verteilt sich in großer Schrift der glänzende Buchtitel. Sehr ansprechend finde ich das Cover allerdings nicht, zumal es auf mich nicht wie ein Psychothriller wirkt.

 

Meinung

Die Empfehlung einer Freundin hat mich aufmerksam auf dieses Buch gemacht. Ohne sie wäre die Geschichte wohl völlig an mir vorbei gegangen, da mich das Cover ehrlich gesagt nicht dazu gebracht hätte mir den Klappentext durchzulesen.

 

Nachdem Abe von einer Treppe gefallen ist, liegt er im Koma. Seine Verlobte Jody behauptet, er habe sich unter Depressionen versucht auf diese Weise das Leben zu nehmen. Die Polizei glaubt ihr. Nur Megs, Abes Schwester, die schon seit längerem keinen Kontakt mehr zu ihm hatte vermutet etwas anderes hinter dem Sturz.

 

Ohne viel Zeit mit Nebensächlichkeiten zu verschwenden setzt die Geschichte direkt nach dem Sturz ein. Man ist mitten im Geschehen und nimmt alles sehr intensiv wahr. Auch die Spannungshaltung ist direkt gegeben, da hier nicht viel weiterführendes verraten wird und man somit schnell Vermutungen anstellt und Dinge anfängt zu hinterfragen.

 

Der in der Ich-Form verfasste Psychothriller wird aus verschiedenen Sichten erzählt. Man schlüpft quasie von einem Charakter in den nächsten und hat so nicht nur einen tollen Rundum-Blick, der einem die Geschehnisse aus vielen Blickwinkeln beleuchtet, man lernt die einzelnen Personen so auch im Laufe der Geschichte sehr gut kennen, weiß um ihre Gedanken, Ängste und Gefühle.

Neben dem eigentlichen Vorteil, das man als Leser einen wirklich tiefen Einblick bekommt empfinde ich es als sehr angenehm, das die jeweiligen Wechsel vorher durch ihre Namen angekündigt werden.

Auch Rückblicke gibt es einige in „Ich soll nicht lügen“. Sie unterstreichen verschiedene Situationen, Verhaltensmuster oder Erinnerungen und sind im Buch leicht durch die kursive Schriftart zu erkennen.

Diese klaren Abgrenzungen machen einem das Lesen und Verstehen des Buches sehr leicht. Etwas, wofür auch der angenehme Schreibstil der Autorin sorgt. Man möchte weiterlesen, weil es spannend und rätselhaft ist und weil man dank Schreibstil und Formatierung so leicht voran kommt.

 

Die Charaktere selber haben mich anfangs nicht so begeistert. Im Laufe des Buches gibt sich dies Gefühl allerdings, da man viel über sie und ihre Vergangenheit erfährt. Vor allem bei Abe und Mags wird viel durch die Rückblenden erklärt. Es ist unglaublich zu lesen, wie man sich entfremden kann und sich Stück für Stück alles offenbart.

 

Fazit

Lasst euch nicht vom Cover täuschen. Dies ist definitiv ein Psychothriller.

Sarah J. Naughton ist ein wirklich tolles Buch gelungen, das grausam, krank, spannend und bei all dem wirklich gut lesbar ist.