Rezension

Fabel-haft

Das Mädchen, das in der Metro las - Christine Féret-Fleury

Das Mädchen, das in der Metro las
von Christine Féret-Fleury

Bewertet mit 3.5 Sternen

Den Romantitel “Das Mädchen, das in der Metro las” schätze ich nicht besonders, obwohl es dem Originaltitel entspricht.
Die Hauptfigur Juliette ist eigentlich kein Mädchen sondern eine erwachsene Frau und in der Pariser Metro lesen wohl so viele Menschen, dass das kein besonderes Merkmal ist. Der Titel trifft nicht das eigentliche.

Das Buch lebt von den schrulligen, sympathischen Figuren.

Juliette führt als Angestellte ein gleichförmiges, ruhiges Leben. Juliettes Leben verändert sich, als sie Soliman und seiner kleinen Tochter Zaide begegnet.

Juliette ist ein zurückhaltender Charakter, es gibt aber auch lebhaftere, wie z.B. Zaide oder Leonidas.

Bücher in denen Bücher eine Hauptrolle spielen gibt es schon ein paar. Hier werden viele klassische und zeitgenössische Romane genannt, aber kaum ihre Bedeutung verdeutlicht. Das ist schade. Ausnahmen gibt es, wo doch die Wirkung der Bücher ausgearbeitet wird z.B. Maya Angelous Lyrik. Ich hätte mir gewünscht, das mehr literarische Anekdoten eingebaut würden.

Ein sehr französisches Buch, das wie eine Fabel gestaltet sein will. Die These ist, das eine sichere Existenz nichts nützt, wenn man nicht wirklich bewusst lebt.
Ab und zu gibt es sprachlich poetische Momente.