Rezension

Fabian Risk wieder im Einsatz

Minus 18 Grad - Stefan Ahnhem

Minus 18 Grad
von Stefan Ahnhem

Bewertet mit 5 Sternen

Fabian Risk, der schwedische Ermittler, ist wieder mit einer Reihe von Mordfällen beschäftigt.

Ein Mann fährt nach einer Verfolgungsjagd mit seinem Auto über eine Kaimauer und landet im Wasser. Als er aus dem Wasser gefischt wurde, kann nur noch der Tod festgestellt werden. Nach der Obduktion ist klar, dass der Tote schon mehr als 2 Monate tot war. Wie passt das mit der Tatsache zusammen, dass der Tote vor ein paar Tagen noch gesehen wurde?

Weitere Tote tauchen auf und auch sie sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Auffällig ist, dass sie alle sehr gut betucht waren. Eine Gemeinsamkeit ist erst einmal nicht zu erkennen, aber die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Währenddessen macht sich Dunja Hourgaard, eine dänische Polizistin,  auf die Suche nach Tätern, die sich an Obdachlosen vergehen. Was erst nur mit Schlägereien begann, endet nunmehr mit dem Tod von diesen. Die Täter filmen ihre Taten und stellen die Filme ins Internet, wo sie zwar seit den Morden nicht mehr leicht zu finden sind, aber immerhin.
Dunja ist inzwischen in den Streifendienst eingeteilt worden, weil ihr ehemaliger Chef nicht vergessen kann, dass sie ihn fast zu Fall gebracht hätte. Dieser führt einen privaten Rachefeldzug gegen sie und weiß sich auch die Unterstützung ihrer Chefs zu sichern. Dunja, die offiziell nicht nach den Jugendlichen ermitteln darf, die die Obdachlosen drangsalieren, lässt sich krankschreiben und ermittelt auf eigene Faust, denn die zuständigen Beamten ermitteln ihrer Meinung nach nicht richtig.

Obwohl die beiden Mordserien nicht unmittelbar zusammenhängen, gibt es Berührungspunkte zwischen dem schwedischen Fabian Risk und der dänischen Dunja Hourgaard.

Fabian Risk versucht, seine Familie zusammenzuhalten. Sonja, seine Frau ist stark mit ihrer Kunst beschäftigt und hat auch einen großen Auftrag geordert, der sie ihr Privatleben opfert. Sie haben sich auseinandergelebt, aber Fabian kämpft noch immer um sie, auch wegen der Kinder.

Trotz der vielfältigen Mordermittlungen, sowohl in Schweden wie auch in Dänemark, kommt auch in dem nunmehr dritten Teil um den Polizisten Fabian Risk das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz. Es lenkt den Leser kurz von der Brutalität der Morde ab, die doch recht detailliert geschildert werden.

Privatleben mit Beruf unter einen Hut zu bringen, vor allem, wenn es um Berufe geht, die nicht nur 8h am Tag dauern, ist genauso ein Thema wie Repressalien gegenüber den Hilf- und Wehrlosen, in diesem Falle die Obdachlosen. 

Die Suche nach den Mördern läuft auf vollen Touren, ist spannend geschrieben und lässt den Leser nicht zur Ruhe kommen. Die Ermittlungen sind vielseitig, logisch und nachvollziehbar. Es macht Spaß, die beiden Protagonisten zu begleiten, ihnen über die Schulter zu gucken und zu hoffen, dass sie unbeschadet aus der ganzen Sache rauskommen.

Das Buch endet mit kleinen Cliffhangern, so dass man als Leser hoffen kann, dass die Reihe weitergeführt werden wird. Es sind einige Fragen offen geblieben, die noch auf eine Antwort warten und ich als Leser kann nur hoffen, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss.
Nachdem der 2. Band der Reihe ein wenig schwächelte, fühlte ich mich mit diesem hier wieder ausgesöhnt.