Rezension

Fängt gut an und lässt stark nach

First Taste - Jessica Hawkins

First Taste
von Jessica Hawkins

Bewertet mit 2.5 Sternen

Klappentext: „Andrew Beckwith hat sein Herz bereits an ein Mädchen verschenkt – und zwar für immer. Als vor sechs Jahren seine Tochter Bell geboren wurde, hat er sein Bad-Boy-Leben aufgegeben. Seitdem ist er überzeugender Single. Denn als Bells Mutter die beiden verließ, schwor Andrew nie wieder eine Frau so nah an sich heran zu lasen, dass er oder Bell verletzt werden könnten. Amelia Van Ecken ist unabhängig, clever und tough; und Inhaberin eines hippen Hochglanzmagazins für Frauen. Außerdem steckt sie gerade mitten in einem schmutzigen Scheidungskrieg. Da bleibt keine Zeit für Sex geschweige denn Liebe. Eher vergräbt sie sich in Arbeit. Aber als Amelia und Andrew sich zufällig über den Weg laufen, springt der Funke sofort über. Sie sind aus verschiedenen Welten, aber die Anziehung zwischen den beiden ist unüberwindbar. Perfekte Voraussetzung also für einen One-Night-Stand. Es ist ja nicht so, dass Gegensätze sich anziehen würden...

In „First Taste – Eine Nacht ist nicht genug“ erzählt die Autorin Jessica Hawkins über stolze 35 Kapitel und einen Epilog die Geschichte von Amelia und Andrew.

Der Anfang dieses Romans hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven der beiden Hauptfiguren erzählt, wobei diese Perspektive in jeweils unregelmäßigen Abständen wechselt. Das fand ich jetzt zwar nicht ganz so ideal, aber dafür hat Andrew direkt einen sehr sympathischen ersten Eindruck auf mich gemacht. Nachdem bereits die ersten Szenen mit ihm und seiner Tochter Bell, sowie seiner Schwester Sadie ebenso wie das erste Aufeinandertreffen mit Amelia, mit der ich übrigens nicht ganz so schnell warm geworden bin, so amüsant zu lesen waren, hatte ich große Hoffnungen für den weiteren Verlauf der Geschichte.

Leider wurden diese Erwartungen nur sehr eingeschränkt erfüllt.

Was tatsächlich blieb, war der durchaus angenehme Schreibstil, der es einem relativ leicht machte, mit der Lektüre zügig voranzukommen. Wäre da nur nicht die Handlung – bzw. wäre da doch mehr Handlung! Für den doch recht stolzen Umfang dieses Buches hätte ich in dieser Hinsicht eindeutig mehr erwartet. Stattdessen plätscherte die Geschichte so vor sich hin, trat gelegentlich mal ziemlich auffällig auf der Stelle und war alles in allem leider überhaupt nicht mitreißend. Ganz im Kontrast zu diesem sehr gemächlichen Erzähltempo kommt das Ende selbst dann nach meinem Empfinden viel zu schnell und wirkt dabei mehr abrupt als rund. Schade, denn das Potenzial war da: ein paar – mal mehr und mal weniger – stark gekürzte Szenen, eine bessere Verteilung der Handlung im ganzen Buch sowie ein mehr ausgereiftes Ende und dieser Roman hätte vielleicht sogar richtig Spaß gemacht! So habe ich mich über den Verlauf der Geschichte zwar ganz gut mit den doch seht sympathischen Figuren angefreundet, aber insgesamt war es mir einfach zu dünn. Wo man bei anderen Romanen – auch diesen Genres – gespannt mitfiebert, wie es mit der Handlung und den Protagonisten weitergeht, kann man dieses Buch zwischendurch doch eher bequem zur Seite legen.

Fazit: schöne Ausgangsidee mit sympathischen Figuren, in der Umsetzung aber auf zu vielen Seiten einfach zu wenig Handlung.