Rezension

Familiengeheimnisse

In ewiger Schuld - Harlan Coben

In ewiger Schuld
von Harlan Coben

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung zum Thriller:

In ewiger Schuld

 

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt könnt ihr bei mir auf dem Blog entdecken. 

Inhalt in meinen Worten:

Maya ist eine Ex-Soldatin, Mutter eines zweijährigen Mädchens und eine Witwe. Ihr Mann kam bei einem Überfall im Park um das Leben.

Ihre Schwester wurde wenige Monate davor erschossen, und insgesamt kam dadurch so manches in ihr Durcheinander. Nicht nur das ihr Traumata durch ihren Dienst bei der Armee Spuren hinterlassen hatte.

Sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und entdeckt so manch grausiges Detail ihrer Schwiegerfamilie.

Was ist das Geheimnis das eigentlich behütet werden soll?

Das erfährt man nach und nach in dieser Geschichte.

Lasst ihr euch auf die Wahrheit von Maya ein?

 

Wie ich das gelesene empfand:

Ich fand dass das Buch sehr sanft geschrieben ist, und ich mir irgendwie deutlich mehr Spannung gewünscht hätte.

Das Ende war zwar irgendwie überraschend für mich aber auch irgendwie nicht wirklich nachvollziehbar und ich hatte das Gefühl, hier hat der Autor nicht weiter gewusst, und um ein besseres Ergebnis bemüht schmeißt er alles über Board und entwirft ein völlig anderes Ende als man damit rechnet.

 

Geschichte:

Gut finde ich, dass der Autor die Schrecken des Krieges aufgreift und klar macht, jeder Mord geht an einem Menschen nicht einfach so vorbei und es gibt Spuren. Entweder weil der Mensch dadurch verlernt gesund zu leben, andererseits aber auch weil ein Mord eben ein Ende ist.

 

Somit wird auch das Trauma der Protagonisten gut aufgegriffen, jedoch wird mit ihr auch bitter gespielt und bis knapp vor dem Ende denkt man was für doofe Zufälle, dann am Ende jedoch zu merken, das Maya mehr auf dem Gewissen hat, als das man am Anfang erahnen kann, überraschte mich, jedoch nicht unbedingt in das positive sondern eher an das grausame und erschreckende. So ist gerade die Live-Übertragung eines Mordes für mich mehr als wirr und auch nicht ganz nachvollziehbar.

Wenn ich mir vorstelle, dass meine eigene Schwiegermutter so ein Manipulierendes Spiel spielen würde und alles wovon ich ausging so nicht existierte, wäre ich wohl auch sehr stark verunsichert und hätte irgendwie keinen Halt mehr in meiner Familie. Somit ist es auch wieder verständlich wie Maya sich verhält.

 

Problematische Gedanken:

Was mir jedoch nicht gefallen hat wie negativ Therapie und auch Therapeuten und Ärzte wegkommen in diesem Buch und das man gewissen Krankheitsbildern so negativ begegnet. Finde ich einfach nicht so angenehm. Einfach weil ich manches ganz anders empfand, als der Autor hier versuchte zu vermitteln.

Was er klar auf den Punkt bringt, das Menschen schnell zu manipulieren sind und auch schnell selbst zu Tätern werden. Wie man diesem Kreislauf entkommen kann, zeigt er leider nicht auf. Hier hätte ich mir persönlich mehr Feingefühl und Empathie für mich erbeten.

 

Spannung:

Die Spannung steigerte sich sehr langsam und ich war immer versucht mich zu fragen, was denn nun für ein Thriller hier vorliegt, es war eher wie eine Such und Fanggeschichte aber eben nicht direkt ein Thriller, das änderte sich erst auf den letzten 150 Seiten.

Also ich war jetzt nicht so in einer Spannungsspitze, wie ich es eigentlich vom Autor erwartet hätte.

 

Charaktere:

Maya wirkte zu Anfang als das arme Hascherl, dem einfach nicht gut mitgespielt worden ist, erst nach und nach lernt man Maya zu ergreifen und ihre Geschichte zu verstehen. Die Leidtragende ist eigentlich ihre Tochter.

Maya hat eine Schwiegermutter die mit allen Wassern gewaschen ist und auch nicht alles was mit den einzelnen Protagonisten zu tun hatte, wurde auch aufgeklärt.

Somit erwartet nicht zu viel von den Protas. Gerade am Ende werdet ihr sehr überrascht und vielleicht auch enttäuscht werden, wenn ihr die Zusammenhänge verstehen lernt.

 

Empfehlung:

Eigentlich mag ich den Autor bzw seinen Stil mir seine Geschichten näher zu bringen, doch dieses Buch hat mich dann doch ein klein wenig enttäuscht.

Das Ende war mir zu sehr gespielt und nicht völlig überzeugend. Wer also diesen Autor durch seine anderen Bücher kennt, könnte so wie ich, ein klein wenig enttäuscht sein, andererseits hat er eine interessante Geschichte um einen interessanten Charakter gesponnen, wo ich wirklich gern mit auf die Suche ging, um zu erfahren, was denn jetzt wirklich passiert ist.

Wer auf blutrünstige Thriller steht, wird das hier nicht finden, wer gerne in Abgründe von Menschen taucht und sich überraschen lässt, wird eher mit diesem Buch etwas anfangen können.

 

Bewertung:

Nachdem ich das Buch gerne gelesen habe, das Ende mich aber absolut nicht überzeugen konnte und ich auch enttäuscht vom Buch worden bin, gibt es leider nur drei Sterne. Ich hatte einfach viel mehr erwartet und war gespannt was kommen wird, doch mit dieser Geschichte hab ich so nicht gerechnet.