Rezension

Familientragödie

Es beginnt am siebten Tag
von Alex Lake

Bewertet mit 3 Sternen

Als die Anwältin Julia Crowne ihre Tochter Anna von der Schule abholen will, ist diese spurlos verschwunden. Es beginnt eine Zeit der Angst für die Familie. Sieben Tage nach der Entführung taucht Anna wieder auf, kann sich allerdings an nichts erinnern. Schnell wird allen klar, dass es dem Entführer nicht wirklich um Anna ging, sondern er es eigentlich auf Julia abgesehen hat.

Das Buch ist nicht im eigentlichen Sinne ein Thriller, sondern in meinen Augen vielmehr ein Familiendrama. Leider ist auch ziemlich früh klar, wer hinter der Entführung steckt, so dass die Spannung ein wenig leidet. Das Buch ist in die Bereiche der Entführung und Rückkehr der Tochter und alles danach aufgeteilt. Nach der Entführung geht es aber in erster Linie um den Kleinkrieg zwischen Julia und ihrem Mann Brian, deren Gedanken und Schuldzuweisungen. Brians Mutter versucht immer wieder, durch Fehlinformationen und Lügen Julia in ein schlechtes Licht zu rücken. Im letzten Abschnitt nimmt die Geschichte noch mal Fahrt auf, doch das Finale erscheint eher unglaubwürdig und konstruiert.

Alles in allem kein schlechtes Buch, das sich recht leicht und locker lesen lässt. Wer aber einen spannenden Thriller erwartet, ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Es handelt sich um ein psychologisch gut aufgebautes Familiendrama mit einigen guten Ansätzen, die leider nicht immer befriedigend gelöst wurden.