Rezension

Familientragödie mit Krimielementen

Das Seehaus
von Kate Morton

In dem Roman „Das Seehaus“ von Kate Morton unterläuft der Londoner Polizistin Sadie Sparrow ein Fehler und sie wird einen Monat in den Urlaub zu ihrem Großvater nach Cornwall geschickt. Beim Joggen entdeckt sie ein ehrwürdiges, aber verlassenes Anwesen. Durch Recherchen erfährt sie, dass die Familie Edevane nach London gezogen ist nachdem vor 70 Jahren das jüngste Kind Theo während des Mitsommerfestes verschwindet und nie gefunden wird. Sie kann es nicht lassen und will den Fall lösen. Die zweite Zeitschiene berichtet über die Geschichte der Familie Edevane, das Mitsommerfest und ihre Leben vom ersten bin zum zweiten Weltkrieg.

 

Das Cover des Buches zeigt ein altes Haus in einer gepflegten Landschaft mit einem See. Die romantische Stimmung passt wunderbar zu der ebenso romantischen und auch detailreichen Beschreibung des Anwesens Loeanneth im Buch. Der Schreibstil war mir jedoch immer wieder zu langgezogen und es gab auch immer wieder Abschnitte in denen mein Lesefluss durch holprige Formulierungen gestört wurde. Meiner Meinung nach hätte die Story auch auf 450-500 Seiten ohne Abstriche gekürzt werden können. Zu Beginn jedes Kapitels ist das Jahr angegeben in dem dieser Abschnitt spielt wodurch man sich im Verlauf der Story trotz vieler Zeitsprünge zurecht findet.

 

Die Autorin schafft es alle Charaktere des Buches wunderbar authentisch erscheinen zu lassen. Die detailreichen Beschreibungen sorgten dafür, dass man jeden Charakter vor Augen hatte und eine Person wie Großvater Bertie einfach lieben muss. Die verschiedenen Handlungsstränge sind stimmig parallel erzählt. Während es sich bei den historischen Episoden um ein Familiendrama handelt, ist es bei dem Handlungsstrang um Sadie Sparrow 2003 deutlich ein Krimi. Obwohl ich sehr beeindruckt war, wie die Autorin alle Handlungsstränge am Schluss verwoben hat, gefiel mir die Auflösung der Geschichte gar nicht. Mir fehlte vor dem letzten Kapitel eines, das erzählt wie es zu Sadies Situation im abschließenden Kapitel kommt.

 

Auch wenn das Buch einige negative Punkte für mich hat, wie z.B. der Schreibstil und die Längen, habe ich dieses Buch mit einem guten Gefühl beendet. Für reine Krimiliebhaber ist das Buch nicht unbedingt zu empfehlen. Jedoch ist es eine Leseempfehlung für jeden der romantische Landschaften und ein facettenreiches Familiendrama zum Mitfiebern liebt.