Rezension

Fanfiction-Niveau

Doctor Who: Königliches Blut - Una McCormack

Doctor Who: Königliches Blut
von Una McCormack

Von allen drei Büchern, die ich mit und um Doctor Who gelesen habe, landet dieses auf Platz drei. Nicht, dass es unsagbar schlecht wäre, aber es ist irgendwo in der Nähe angesiedelt. Man merkt, dass es ein Drehbuch ist, das nicht verwendet worden ist. Das war bei anderen Büchern auch schon der Fall, aber McCormack schafft es einfach nicht, aus dem Drehbuch ein _Buch_ zu machen. Es ist enorm dialoglastig, bei sehr geringer Handlung. Details fehlen, die Tiefe in die Geschichte gebracht hätten, und auch die Charaktere sind total austauschbar. Anstatt der Doctor und Clara hätten es auch zwei ganz andere Figuren sein können, die hier mitspielen. Das Schlimmste waren die Sprünge. Bei einem Film oder einer Serie wird viel Information über das Bild vermittelt. Das klappt bei einem Buch nur durch Worte. Die fehlen hier ganz und gar. Da sind wir erst an einem Ort und -schwupps- plötzlich sind drei Wochen vergangen und wir sind woanders. Oder erst sind die Figuren auf Pferden reitend, dann -schwupps- umarmen sie sich. Das Buch wimmelt von solchen Löchern. Als Fanfiction wäre das noch durchgegangen, aber wenn ich dafür Geld ausgebe, dann erwarte ich auch etwas mehr als eine Fanfiction. Auch Fragen werden nicht beantwortet. So gerät aus irgendeinem Grund ein Gebäude in Flammen, -schwupps- brennt die ganze Stadt (dachte, die hätten mit Steinen gebaut - angeblich also nicht) und was geschieht mit den Menschen und Flüchtlingen darin? Keine Ahnung. Wird nicht erwähnt. Ist nicht wichtig. Hauptsache, das Liebespaar flieht auf Nimmerwiedersehen irgendwohin. Ach ja, der Schurke dieses Buches klang gar nicht so schurkig, sondern sehr rational und logisch. Ich wäre ihm gefolgt und nicht diesem Haufen von Kleinkindern, die angeblich die Helden sein sollen.