Rezension

Fantasiereiches SF-Märchen zum Nachdenken

Alle Vögel unter dem Himmel - Charlie Jane Anders

Alle Vögel unter dem Himmel
von Charlie Jane Anders

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Name der Autorin ist bei diesem Buch Programm. Denn es ist "Anders"! Es beginnt schon mit der ungewöhnlichen Kindheitsgeschichte zweier Außenseiter, die aus jeglichem Verhaltensrahmen fallen und deshalb von ihrem Umfeld nicht akzeptiert und gemobbt werden. Patricia hat in ihrer Schule den Ruf als satanische Psychopathin, die mit Tieren redet und Laurence als verrückter Nerd, der komische Maschinen baut. Sogar ihre jeweiligen Eltern halten sie für gestört und verweigern ihnen den familiären Rückhalt bis hin zu grausamen Strafen. So werden sie zu einer Schicksalsgemeinschaft, die schließlich in eine Freundschaft mündet. Doch ihre unterschiedlichen Begabungen führen in der Zukunft dazu, dass sie sich in feindlichen Lagern gegenüberstehen, als es um nicht weniger geht, als die Welt zu retten...

Dieses fantasiereiche Science-Fiction-Märchen hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Es beinhaltet viele philosophische Gedanken über die Beziehung der Menschen zur Natur und Technik, die sehr nachdenklich machen. Teilweise ist es schwer zu verstehen bzw. vorstellbar, gerade wenn man keine physikalischen Kenntnisse hat, aber die Ideen sind trotzdem faszinierend.

Sehr angenehm finde ich die Entwicklung der Liebesgeschichte, da sie nicht im Vordergrund steht und auch in keiner Weise den üblichen, kitschigen Romanzen ähnelt. Sie fügt sich realistisch und überzeugend in die Geschichte ein, so dass man die Gedanken und Handlungen der beiden Protagonisten vollkommen akzeptieren und nachvollziehen kann.

Obwohl es erst am Ende zu einem spannenden und dramatischen Höhepunkt kommt, habe ich mich beim Lesen zu keiner Zeit gelangweilt. Dieser Roman ist wirklich etwas Besonderes und er hat mich sehr gut unterhalten und zum Nachdenken gebracht.