Rezension

Fantasievoller und gelungener Auftakt

Wächter - Wahre Liebe ohne Chance? - Jessica Stephens

Wächter - Wahre Liebe ohne Chance?
von Jessica Stephens

Bewertet mit 3.5 Sternen

Jessica Stephens stammt aus Deutschland und begann bereits in der Schulzeit Gedichte zu schreiben. Außerdem fing sie bereits früh an Manuskripte anzufertigen. „Wächter 1 - Wahre Liebe ohne Chance?“ ist der erste Band der Wächter-Trilogie und dreht sich um Melody sowie ihr Abenteuer in einer neuen Welt.

Im Allgemeinen spielt die Story an zwei Orten - in der Menschenwelt sowie in der Stadt/Welt der Hüter und Wächter. In der Ich-Form aus Melodys Sichtweise wird erzählt. Melody ist eine Wächter-Rekrutin, fantasievoll, jugendlich, fast naiv und neugierig, ohne Selbstbewusstsein und hat eine schüchtern ehrliche Art. Ethan hingegen ist stark, selbstbewusst, charmant, sympathisch auf den ersten Blick, dann wieder eingebildet und unhöflich, herausfordernd sowie anziehend.

Weiters ist die Schreibweise der Autorin fließend, gemütlich und einfach gestrickt, ebenso etwas verschleiernd und einlullend, jedoch ebenso rasant in vielen Passagen. Außerdem wird ein jugendlicher Sprachstil verwendet, der leicht verständlich und locker leicht, nicht überladen ist.

Eher wird der Fokus auf die Handlung als auf Szenendetails gelegt. Nichtsdestotrotz gibt es wiederum Beschreibungen, die angehäuft sind mit malerischen Metaphern. Obgleich geschehen die entsprechenden Erläuterungen dezent und trotzdem herzlich. Manches wird zu sehr erklärt, manches leider überflogen, wodurch der Lesefluss manchmal ins Stocken gerät.

Gefühle werden eher dezent, wie es bei Jugendlichen üblich ist eingebaut und behandelt. Darüber hinaus geschieht der Einsatz sehr authentisch und spürbar. Gedanken sind durchtränkt von einer Schärfe und Klarheit, ebenso wie von einer gewissen Vorhersehbarkeit. Prickelnde und neugierig machende Körperreaktionen runden das Gesamtbild mit etwas Humor und Sarkasmus ab.

Ziemlich galant wird der Prolog als Einleitung mit Regeln, Erklärungen, Ehrgefühl, Weltanschauungen sowie anschließend in den folgenden Kapiteln als Vorstellung der Hauptprotagonistin verwendet. Dadurch werden viele Sachen bereits beantwortet, um was es geht und viele neue Fragen und Perspektiven aufgeworfen, wohin die Reise führen könnte.

Danach plätschert die Erzählung dahin und man kommt nach und nach in die Story hinein, fiebert mit der Hauptprotagonistin mit und macht sich mit ihr auf in ein Abenteuer. Das Teenager-Geplänkel ist manchmal ziemlich amüsant, manchmal etwas fehl am Platz, dennoch finden die oft zweideutigen Kommentare viel Anklang und sind immer für einen Lacher gut.

Insgesamt dauert es dennoch bis zur Mitte bis wirklich richtig Spannung aufkommt. Die Geschichte ist keineswegs langweilig, aber irgendwie wirkt das viele Hin und Herr sowie das entstehende Drama etwas gekünstelt und erst ab dem 2. Drittel geht es mit der Verwirrung und den Mysterien richtig voran. Vor allem der Schlussabschnitt sorgte für ungeahnte Enthüllungen, erschütternde Erkenntnisse und einen ungewissen Verlauf für Band 2, dennoch ist die Geschichte etwas kurzweilig.

 

Fazit:

Wächter 1 – Wahre Liebe ohne Chance? ist ein fantasievoller und gelungener Auftakt der Trilogie rund um die Hüter und Wächter. Die Autorin Jessica Stephens schickt den Leser gemeinsam mit ihren zwei Liebenden in den Kampf gegen den Rest der Welt und verstaubten Ansichten. Ein durchaus fließender Schreibstil, zwei sympathische Protagonisten, eine überwiegend spannende Story sowie ungeahnte Enthüllungen sowie erschütternde Erkenntnisse lassen gebannt auf den 2. Band hoffen.

 

 

Wächter 1 – Wahre Liebe ohne Chance? erhält von mir 3,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Jessica Stephens für das Rezensionsexemplar.)