Rezension

Fantastisch geschrieben und gruselig

Alien: Covenant - Alan Dean Foster

Alien: Covenant
von Alan Dean Foster

Bewertet mit 4 Sternen

Der Science-Fiction-Horror "Alien: Covenant" von Alan Dean Foster ist eine spannende, manchmal sogar philosophische Reise durch die Anfänge des Alien-Universums. Mit einem faszinierenden Schreibstil, der auch über Logikprobleme hinweg hilft, gelingt es dem Autor, eine düstere, vor Spannung knisternde Atmosphäre zu erschaffen, die den Leser von der ersten Seite an fesselt.

Ich habe in meinem Leben schon einige Bücher zu Filmen gelesen, doch keines konnte mich bisher so überzeugen wie dieses. Alan Dean Foster hat einen magnetischen Schreibstil, der Aufmerksamkeit verlangt und einen vom ersten bis zum letzten Buchstaben fesselt.

Die Ereignisse von "Alien: Covenant" folgen denen des Vorgängers, "Prometheus - Dunkle Zeichen", doch die wahren Zusammenhänge erschließen sich erst im Laufe der Geschichte. Schon das erste Kapitel jedoch zieht den Leser in seinen Bann: Aus der Sicht des Androiden David erkunden wir winzige Ausschnitte der Welt. Seine zuerst naive Wahrnehmung mutet beinahe philosophisch an und zeigt damit den Pfad für den Rest der Geschichte auf.

Selbst, wenn man sich im Alien-Universum nicht auskennt, sorgt der Schreibstil doch dafür, dass man sich mühelos zurecht findet, obwohl Beschreibungen und Erklärungen sparsam bleiben. Der Leser wird direkt ins Geschehen geworfen, lernt die Protagonistin Daniels und den Androiden Walter kennen und erfährt über die Kolonisierungsmission. Doch Menschen wären nicht Menschen, wenn ihre Neugier und die Aussicht auf eine einfachere Lösung sie nicht vom rechten Pfad abbringen würden. Gerade, weil die Entscheidung über das Abweichen vom Kurs so kurz diskutiert wird, wirkt sie authentisch. Wo die Karotte vor der Nase baumelt, wird nicht viel nachgedacht.

Ein wenig war ich dann aber doch enttäuscht vom Fortgang der Geschichte: Zu viele Personen mit Entscheidungsgewalt wirken inkompetent, zu viele Erkundungsmitglieder scheinen absolut naiv im Umgang mit einem unbekannten Planeten und so nehmen die verhängnisvollen Ereignisse ihren Lauf. Was würde ein Alien-Universum wohl ohne all die naiven, neugierigen, absolut dämlichen Crewmitglieder tun, die einfach mal zurückbleiben und Dinge ungeschützt erkunden? Ohne die Dummheit der Menschen gäbe es keine Geschichte zu erzählen und das ist schon ein wenig schwierig als Aufhänger.

Trotz dieser Probleme gelingt es dem Autor, eine unheimliche Atmosphäre zu erschaffen, die nur so vor Spannung knistert, ehe das Chaos und der Tod über die Landungsmannschaft herein bricht. Viele tote Crewmitglieder und einige überraschende Wendungen später scheint dann alles wieder in Ordnung, aber wann ist schon jemals wirklich alles in Ordnung im Alien-Universum?

Dieses Buch - und natürlich der Film - tragen viel dazu bei, die Hintergrundgeschichte des ersten Alien-Films zu beleuchten und nachvollziehbar darzustellen. Es gibt genug klassische Science Fiction und eine Menge Horror, die beide trotzdem gut gemischt werden mit Erklärungen und Querverweise zu Dingen, die man aus diesem Universum bereits kennt. Obwohl viele Tropes bedient werden und man sich hin und wieder fragt, ob die Handlungen der einzelnen Personen auch nur einen Hauch von Logik besitzen, macht das Buch doch Spaß und liest sich unfassbar schnell.

 Fazit:

Der Science-Fiction-Horror "Alien: Covenant" von Alan Dean Foster ist eine spannende, manchmal sogar philosophische Reise durch die Anfänge des Alien-Universums. Mit einem faszinierenden Schreibstil, der auch über Logikprobleme hinweg hilft, gelingt es dem Autor, eine düstere, vor Spannung knisternde Atmosphäre zu erschaffen, die den Leser von der ersten Seite an fesselt. Ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus, auch für jene Leser, die noch vollkommen neu in diesem Universum sind.