Rezension

Fantastisch recherchiert, tolle Sprache, gute Geschichte - ein Wahnsinns-Debut

Mord im Garten des Sokrates - Sascha Berst

Mord im Garten des Sokrates
von Sascha Berst

Bewertet mit 4.5 Sternen

Sascha Berst offenbart dem Leser im Nachwort, wie er zu der Idee seines ersten Romans gekommen ist. Diese fünf Seiten geben einen sehr guten Überblick, wie weit der Autor, der im Hauptberuf Rechtsanwalt ist, in diese eigentlich weit entfernte - da nur über Bücher zu rekonstruierende - Welt eingetaucht ist. Er informiert über Tatsachen und seine eigenen Ideen, wo er sich Freiheiten genommen hat, etwas auszulassen oder zu verändern. Im Anschluß gibt es noch Glossar sowie eine Zeittafel. Danke dafür!

Die Geschichte spielt im Athen der vorchristlichen Zeit - die Zeit des Sokrates, des Platons, der Spartianer und Persen. Irgendwo hat jeder Leser vielleicht etwas darüber mal gehört oder gelesen, immerhin wissen wir alle, dass zu jener Zeit die bis heute gültige Demokratie "erfunden" wurde. Doch wie war es wirklich? Wollten alle Athener dieses neue Modell? Was war mit den Aristokraten und Oligarchen?

Sascha Berst baut - um Tatsachen herum - ein interessantes politisches Komplott, das nicht vor Korruption und Bestechung und Mord halt macht. Er bemüht sich, die Sichtweisen der Protagonisten aus der Antike zu betrachten, auch die Sprache klingt antik. 

Äußerst gelungen; einen Punktabzug gibt es jedoch für den Verlag "Knecht", der er nicht geschafft hat, den Roman ohne Rechtschreibfehler zu veröffentlichen.

9/10 Punkte.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 31. Januar 2018 um 17:57

Puh, Rechtschreibfehler! Igitt.