Rezension

Fantastische Fantasie im Bestsellerformat

Drachenreiter - Die Feder eines Greifs
von Cornelia Funke

Bewertet mit 4 Sternen

„Es scheint, wir haben beide etwas gelernt. Vielleicht sollte man seine Freunde nicht danach aussuchen, welcher Art sie angehören, sondern danach, wie ihre Herzen beschaffen sind.“

Die Feder eines Greifs war leider erst mein Einstieg in Cornelia Funkes Drachenreiter-Reihe. Somit war es für mich das erste Abenteuer mit Ben, Barnabas, Lung, Fliegenbein und all den anderen Charakteren. Leicht ist mir der Einstieg trotz der Tatsache, dass es sich um ein Kinderbuch handelt, trotzdem nicht gefallen. Denn in diesem Buch wimmelt es nur so von Menschen und Fabelwesen. Einen Überblick findet man zwar am Ende der Geschichte in einem separaten Teil, aber ich bin kein Freund vom ständigen nachschlagen und irgendwann lernt man so oder so alle kennen, auch wenn es etwas dauert.

Worum geht es jetzt aber genau? Der Fokus der Geschichte liegt bei der Rettung der letzten Pegasi, genauer, der Fohlen. Denn um in ihrer Schale wachsen und überleben zu können, brauchen sie eigentlich ihre Mutter, doch diese ist verstorben. Was also tun? Die letzte Rettung könnte die Sonnenfeder eines Greifs darstellen. Dabei gibt es leider mehr als ein Problem. Zum einen, weiß zunächst keiner, wo genau sich diese Wesen aufhalten und zum anderen sind sie so gar nicht für ihre Gutmütigkeit bekannt. So sehen sie den Pegasus als Konkurrent und den Drachen sogar als ihren Erzfeind an. Doch Ben und seine Freunde wollen alles in ihrer Macht stehende tun um den Nachwuchs des letzten Pegasus zu retten.

Typisch Cornelia Funke war Die Feder eines Greifs ein bildgewaltiger und stimmiger Roman über Freundschaft, Treue und Nächstenliebe. Mit ihrem Schreibstil baut sie eine Welt vor dem inneren Auge, die so vielseitig und komplex ist, dass sie bei weniger fantasiereichen Menschen wohl zu einem gedanklichen Kollaps führt. Allein sich das vorzustellen macht irgendwie Spaß. Auch reale Personen Jane Goodall oder David Attenborough haben auf ihre Weise eine kleine Rolle erhalten und bauen so eine faszinierende Brücke zwischen dem Hier und Dort. Gestaltet ist dieses Buch mit kleinen Zeichnungen und passenden Zitaten am Anfang eines jedes Kapitels.

Das Cover ist wunderschön und auch die Gestaltung bzw. Veredlung grafischer Elemente zeigt, dass man hier sicher war, dass dieses Buch es wirklich wert ist.

Ich kann nicht wirklich begründen, warum dieses Buch von mir trotzdem nur vier Sterne bekommt, es hat wirklich absolutes Bestsellerpotential. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich keine Zeit hatte, all die Charaktere nach und nach kennenzulernen, wodurch mir leider nach wie vor der intensive Bezug zu ihnen fehlt. Außer Fliegenbein, den mochte ich von Anfang an. Trotzdem, ich empfehle dieses Buch für Leser in jedem Alter absolut weiter!