Rezension

Fantasy mit zu viel Liebesgeschichte

Stormheart 01. Die Rebellin - Cora Carmack

Stormheart 01. Die Rebellin
von Cora Carmack

Bewertet mit 3 Sternen

Aurora, genannt Rora, ist die Prinzessin von Caelira, das schon seit langen Zeiten von schweren Stürmen heimgesucht wird. Um das Land und dessen Bewohner schützen zu können, sollte sie eigentlich magische Fähigkeiten besitzen, die die Stürme bändigen können. Doch bisher scheint sie diese Macht nicht zu haben und so scheint der letzte Ausweg eine arrangierte Heirat mit Prinz Cassius Lock, der mit seiner dunklen Aura eher bedrohlich als magisch wirkt. Rora wird von Zweifeln über diese Ehe geplagt und als sie zufällig eine Gruppe Sturmjäger kennenlernt, scheint es einen Ausweg für sie zu geben. Kurzerhand begibt sie sich mit den Sturmjägern auf Reisen und stellt fest, das ihre Verbindung zu Stürmen auf eine ganz andere Art stattzufinden scheint.
Meine Meinung:
Dieses Cover zog mich mehr als nur magisch an und ich glaube, dass dieses Buch allein schon wegen seiner Optik einen Weg in mein Regal gefunden hätte, doch auch die Geschichte verlockt geradewegs dazu, dieses Buch zu lesen. Der Einstieg jedoch fiel mir nicht ganz so leicht, zwar bekomme ich hier einen guten ersten Eindruck auf die Magie, um die es hier geht und auch auf die politische Situation des Landes, doch es war auch ein wenig langatmig. Zwar geht es mir häufiger beim Einstieg in eine Fantasygeschichte so, aber hier hatte es rund 50 Seiten nötig, bis mich die Geschichte fesselte. Cora Carmack verfügt über einen sehr bildgewaltigen Schreibstil, mit dem sie ein sehr gelungenes Kopfkino erzeugt. Dabei ist die Sprache flüssig und einnehmend und läßt sich leicht und verständlich lesen. Allerdings fiel mir hier auf, dass der Einfluss ihres bisherigen Genres, nämlich des New Adult, sich immer mal wieder in ihrem Erzählten spiegelte. An manch einer Stelle hätte ich es mir sprachlich durchaus härter oder rauer vorstellen können.
Nach dem etwas schwierigen Einstieg, beginnt es sehr interessant zu werden und plötzlich war ich mitten im Geschehen. Der ganze Grundgedanke der Geschichte ist absolut beeindruckend und ich war immer wieder aufs Neue davon angetan, mit welchen Ideen sie hier z. B. die Stürme toben ließ. Auch alles, was es hier an Fantasy zu entdecken gab, konnte mich begeistern, allerdings muss ich zugeben, dass mir hier immer wieder viel zu viel Liebesgeschichte auftauchte. Es wäre für mich persönlich viel spannender geworden, wenn dies eher nebensächlich geblieben wäre und der Fokus auf die Kämpfe gegen die Stürme und die magischen Fähigkeiten geblieben wäre. So gab es dann auch immer wieder Längen, bei denen ich einfach den Bezug zur Geschicht verloren habe und es mir etwas schwerer fiel, am Ball zu bleiben. Doch zum Glück habe ich weitergelesen, denn dann gabe es wieder eine Wendung und ich war wieder in der Geschichte.
Diverse Perspektiven sorgen hier für einen guten Eindruck über die Charaktere und deren Eigenschaften und ich lernte hier die Hauptpersonen recht gut kennen, wobei es hier durchaus noch Geheimnisse gibt, die erforscht werden müssen und bei denen wohl erst so nach und nach in weiteren Bänden die Auflösung folgt. Erzählt wird hier durch einen personellen Erzähler, in der dritten Person, dabei liegt der Fokus auf Aurora, aber auch auf Cassius - dem Prinzen, auf Lock - dem Sturmjäger und auf Novaya - eine Bedienstete, aber auch Freundin Auroras.
Charaktere gibt es hier schon einige, doch die Zuordnung fällt relativ leicht, da Cora Carmack hier sehr viel Geschick aufweist, in der Vorstellung ihrer Charaktere und diese somit recht leicht im Gedächtnis bleiben. Aurora, auch Rora oder Roar genannt, ist die Protagonistin, die hier innerhalb der Geschichte einige Wandlungen mitmacht. Zu Beginn scheint sie eine eher unsichere Person, die nach ihrer Flucht mit den Sturmjägern zu einem Trotzkopf wird und mir erst im letzten Drittel der Geschichte doch noch näher kommen konnte. Sie macht hier auf jeden Fall eine sehr interessante Entwicklung durch. Lock ist durchaus der typische Held der Geschichte, der mir auch sympathisch war. Genervt hat mich das, für einen New Adult typische, hin und her zwischen den Beiden, das mir einfach auch die ganze Geschichte ein wenig vermieste. Prinz Cassius, der Gegenspieler, ist hier ein extrem spannender Charakter, der mir mit seiner Art durchaus Spannung in die Geschichte brachte. Nova, Roras Freundin, konnte mich ebenfalls ganz gut überzeugen und auch die ganze Sturmjägertruppe hatte etwas, was sie glaubhaft wirken lässt.
Mein Fazit:
Meine Erwartungen an diese Geschichte waren sehr hoch und die Bilder die beim Lesen im Kopf entstanden, konnten diese auch absolut erfüllen. Mir wäre es aber einfach viel lieber gewesen, wenn Cora Carmack hier die klare Linie der Fantasygeschichte deutlicher beibehalten hätte und die doch sehr nervige Geschichte zwischen Rora und Lock eher zur Nebensache geworden wäre. Eines hat die Autorin hier bewiesen, ihre Fantasie ist beeindruckend und die Grundidee absolut spannend und fesselnd und auch ihre Schreibstil ist absolut mitreißend. Das Ende der Geschichte lässt mich auch sehr auf eine spannende Fortsetzung hoffen und ich bin schon neugierig darauf, wie es weitergehen wird.