Rezension

Fantasy trifft auf Dystopie – tolle Mischung!

Unsterblich 01 - Tor der Dämmerung - Julie Kagawa

Unsterblich 01 - Tor der Dämmerung
von Julie Kagawa

Allison Sekemoto ist 17 Jahre alt und lebt in einem Randsektor der Vampirstadt New Covington. Sie ist eine Unregistrierte. Sie sucht ständig verzweifelt nach Nahrung und in der Nacht muss sie sich vor den Vampiren verstecken. Nach der großen Epidemie sind nicht mehr viele Menschen übriggeblieben. Die, die sich haben registrieren lassen, wohnen in der inneren Stadt, unter Vampiren, und leisten regelmäßig ihren Blutzoll gegen Essen. Außerhalb der Stadtmauern findet Allison ein Vorratslager, welches sie und ihre Gruppe für einige Seit mit Nahrung versorgen könnte. Um aber sicher wieder in die Stadt zu kommen, hätten sie vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein müssen. Die Verseuchten haben es auf sie abgesehen und als sie im Sterben liegt wird sie von einem Vampir gefunden. Obwohl sie diese Kreaturen über alles hasst, entscheidet sie sich dafür eine von ihnen zu werden. Sie muss bald feststellen, dass auch ein Vampir nicht unverwundbar ist.

Ganz viele denken jetzt bestimmt, “och nee, nicht schon wieder eine Vampirgeschichte!” Ja, das war auch mein erster Gedanke, aber diese Mischung aus Fantasy und Dystopie fand ich sehr interessant. Außerdem konnte mich die Autorin schon mit ihrer Plötzlich Fee Reihe überzeugen, also war ich ganz gespannt auf dieses neue Buch.
Mit seinen über 600 Seiten ist es wenig zu dick geraten, so hätte man manche Stelle etwas kürzen können, was dem Lesefluss gut getan hätte. Die Kapitellänge ist noch in Ordnung (ca. 20-30 Seiten).
Das Buch ist in mehrere Abschnitte gegliedert und der erste endet mit Allisons Tod. Ich hatte gerade so richtig in die Geschichte gefunden, die Welt nach der Epidemie wurde beschrieben und schon stirbt die Protagonistin recht blutig. Hier war mir klar, dass das Buch nicht unbedingt etwas für schwache Nerven sein wird.
Es hat eine recht düstere Stimmung, was u.a. an dem Vampir-Thema, aber natürlich auch an der Epidemie, den Verseuchten und Allisons Stimmung liegt. Die Geschichte wird in der Ich-Form erzählt und da Vampire tagsüber schlafen müssen, spielt die Handlung ab Allisons Tod nur noch Nachts.
Sie ist eine starke Protagonistin, welche Mut beweist und auf ihr Herz hört (auch wenn es nicht mehr schlägt). Durch die Erzählform erfährt der Leser ihre gesamte Gefühls- und Gedankenwelt, was natürlich bei einem neu geschaffenen Vampir sehr interessant sein kann, vor allem weil sie eigentlich keiner sein möchte. Auf weitere Charaktere möchte ich nicht weiter eingehen, da ich sonst zu viel vorwegnehmen würde.
Denn Schreibstil finde ich wieder richtig super und Julie Kagawa hat es geschafft ständig neue Wendungen einzubauen, mit denen ich nie gerechnet hätte.
Mich hat diese dystopische Welt sehr fasziniert, da es mal etwas ganz anderes war. Ein Großteil der Menschheit wurde vernichtet (okay, das ist nichts neues), aber dann haben sich die Vampire zu erkennen geben und unterjochen die restliche Menschheit. Außerdem wurden einige Menschen zu Verseuchten, welche aber auch den Vampiren gefährlich werden können. Einmal von ihnen infiziert und man wird ebenfalls zu einem Verseuchten (erinnert an “28 Days later”).