Rezension

Fantasy vom Feinsten

Die sieben Königreiche, Band 1: Die Beschenkte - Kristin Cashore

Die sieben Königreiche, Band 1: Die Beschenkte
von Kristin Cashore

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin gerade frisch fertig mit "Die Beschenkte" von Kristin Cashore & hier gibt es meine Meinung dazu.

Wie immer erstmal ein bisschen was zum Inhalt:
Katsa ist eine Beschenkte & ihre Gabe ist das Töten. Als der Prinz von Lienid an den Hof kommt, weiß Katsa sofort, dass er auch beschenkt ist. Aber welche ist seine Gabe? Trotz ihrer Gabe, scheint Prinz Bo ihr zu vertrauen & zusammen machen sie sich auf, einen schrecklichen König zu stürzen. Auf ihrem Weg werden aus Freunden Verbündete & vielleicht noch mehr ...

Von Anfang an hat mich die Geschichte von Katsa & den sieben Königreichen fasziniert. Allein schon, als ich die Karte vorn gesehen habe, ich uns einen Eindruck von dieser Welt geben soll. Mit liebe zum Detail erschafft Kristin Cashore eine vollkommen neue Welt, die fasziniert & gleichzeitig schockiert. Eine Welt voller Schönheit & dennoch gibt auch hier wieder böse Mächte.
Das Thema der Beschenkten interessierte mich sehr & war für mich wie eine vollkommen neue Idee in der Fantasy-Welt. Menschen, die zwei verschiedene Augenfarben & eine besondere Gabe haben. Hat es soetwas jemals zuvor gegeben? Katsa hat mir dabei aber sofort leid, denn wer möchte schon gern die Gabe des Tötens besitzen? Gleichzeitig war ich beeindurckt von Katsa. Sie lernte ihre Gabe zu kontrollieren & sie fühlt sich schlecht, wenn sie ohne guten Grund tötet oder verletzt.
Somit komme ich generell zu den Figuren, die Cashore in ihrem Roman erschafft. Am meisten begeistert bin ich immer noch von Katsa & Bitterblue. Diese beiden "Frauen" sind so stark, in einer Welt, in der sonst nur Männer den Ton angeben & kämpfen. Generell sind alle Charaktere sehr gut aufgearbeitet & beschrieben. Am meisten erfahren wir natürlich über Katsa & Bo, die beide ein fantastisches Team abgeben & durch Bos Fähigkeit eine ganz besondere Bindung zueinander aufbauen. Traumhaft.
Wie ihr ja wisst, bin ich eher so weniger der Kampfszenen Typ. Ich lese lieber Liebesszenen, aber auf die komme ich gleich zu sprechen ;) Zuerst muss natürlich klar sein, dass in diesem Buch sehr viel & sehr blutig & brutal gekämpft wird. Zum Glück werden diese Kämpfe mit wenigen präzisen Worten sehr gut & bildlich beschrieben, sodass man einen gute Eindruck von ihnen bekommt. Dabei wird auch die Grausamkeit des Vorgehens mancher Kämpfer gut herausgearbeitet & auch vor blutigeren Ausdrücken wird kein Halt gemacht. Wie ich das finde? - Super!
Auch wenn man nach vielen Liebesszenen vergeblich sucht, hat es welche gegeben, die mein Herz haben höher schlagen lass. Ich weiß nicht, wie Cashore es hinbekommt, so brutale Kämpfe zu beschreiben & gleichzeitig bei Liebesszenen so einfühlsam & romantisch zu schreiben. Ein Träumchen. Es gibt zwar nur eine richtige Liebesszene, aber mir sind auch die kleinen Dinge aufgefallen. Bo & Katsa schenkten sich auch ohne viele Küsse & lange Monologe viel Liebe & Geborgenheit. Ihre Zuneigung zu einander ist riesig & trotzdem lassen sie einander genug Freiraum & zeigt das nicht erst, wie sehr sie einander wirklich lieben? Ich bin begeistert, ich kann es nicht anders sagen.
Dennoch war es ein einigen Stellen so, dass ich sie "überlesen" habe. Nicht, weil sie nicht wunderschön geschrieben waren, sondern weil ich irgendwann fand, dass sie zu lang ausgeschlachtet wurden. Soetwas finde ich immer sehr schade, gerade dann, wenn der Rest mir supergut gefallen hat.
Auch eine Wendung zum Schluss hin, finde ich mehr als unnötig. Als ich davon las, hätte ich das Buch an die Wand schmeißen können. Warum?! Manchmal frage ich mich, ob Autoren Lesern gern ihr Happy End versauen. Mittlerweile habe ich mich wieder beruhigt, obwohl ich den Sinn dahinter noch immer nicht verstehe.

Nichts desto trotz ist "Die Beschenkte" ein eizigartiges Buch & ein guter Auftakt für die Trilogie. Ich freue mich schon darauf die beiden anderen Bücher zu verschlingen & vergebe für Teil eins jetzt 4 von 5 Sternen. "Die Beschenkte" ist ein tolles Buch, aber es gibt noch immer Luft nach oben.