Rezension

Farblose Italienreise

Das Café der kleinen Wunder - Nicolas Barreau

Das Café der kleinen Wunder
von Nicolas Barreau

Bewertet mit 2 Sternen

Eine Studentin aus Paris fährt nach Venedig, weil sie sich Ablenkung von ihrem Liebeskummer und Spuren ihrer Großmutter erhofft.
Letzterer Aspekt hätte Potenzial gehabt, das leider ungenutzt blieb. So wurde weder die Suche in den Vordergrund gestellt noch mit verschiedenen Zeitebenen gearbeitet. Der Fund eines Briefs geschah im Prinzip nur zufällig.
Es fällt schwer, sich mit der Protagonistin zu identifizieren, denn sie ist naiv und ziemlich lahm. Selbst als ihre Handtasche in eine Gondel fällt, blickt sie ihr nur winkend nach. Das wäre doch die Stelle für eine Verfolgungsjagd oder zumindest einen kleinen Sprint gewesen. 
Leider ist die Handlung grundsätzlich entweder farblos oder völlig übertrieben. Nicht einmal die fremdsprachlichen Belege, die einem solchen Buch Authentizität verleihen sollen, sind gelungen. Da wird dem Leser u.a. Spanisch für Italienisch verkauft, peinlich! Dieser, mein erster Barreau-Roman, konnte mich nicht vom Hocker reißen.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 01. November 2016 um 22:02

Das wundert mich gar nicht. Barreau ist für mich einer, der nur Belangloses schreibt.