Rezension

Faszinierend, spannend, einfach gut!

Spiel der Zeit
von Jeffrey Archer

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT
Harry Clifton wächst um 1930, in der Hafenstadt Bristol in England, als Sohn einfacher Leute, auf. Seit dem mysteriösen Tod seines Vaters, schuftet seine Mutter Maisie hart, um gerade so über die Runden zu kommen und damit es Harry einmal besser hat. Dank seiner sagenhaften Stimme und der Hilfe vieler Personen um ihn herum, bekommt Harry schließlich die Chance auf ein Elite-Internat zu gehen. Dieser Umstand katapultiert ihn von der Gosse in die High-Society. Dort trifft er auf Giles Barrington und freundet sich mit ihm an. Er ist der jüngste Erbe der Barrington-Schiffsfahrt-Dynastie. In dessen Schwester Emma verliebt sich Harry, doch einige Widerstände sind unüberwindbar und die Leben von Harry, Giles und Emma sind auf eine noch ganz andere Art und Weise verbunden.

MEINUNG
"Spiel der Zeit" von Jeffrey Archer ist ein ganz besonderes Buch mit einer besonderen Atmosphäre und einem noch spezielleren Erzählungsstil. Archer benutzt die Worte auf simple Art und Weise, um eine Spannung in der richtigen Situation zu erzeugen, ohne zu viel zu verraten und eine eigene Magie zu in dieser Saga zu erschaffen. Er spinnt die Fäden der Worte um den Leser herum, und fesselt vom ersten Augenblick.

Durch die Perspektivwechsel innerhalb des Buches schlüpft der Leser in die Rollen von Harry selbst, seiner Mutter und u. a. auch Giles und Hugo Barrington. Mittelpunkt der Geschichte bleibt trotzdem Harry Clifton bzw. die Differenzen zwischen den Familien Clifton und Barrington. Die Zeitspanne, in der dieser Teil der Geschichte erzählt wird, geht von 1919 bis 1940. Und mit jeder weiteren Person, die ihren Teil der Geschichte erzählt, erfahren wir immer ein bisschen mehr vom Werdegang Harrys und so manchen Geheimnissen und Intrigen. Die Erzählungen ergänzen sich und bleiben trotz vieler Überschneidungen spannend. An dem Punkt wirkt es vielleicht für den einen oder anderen so, dass die Story in sich nicht voran schreitet, allerdings ist das Geschmackssache.

Selten gibt es so gute und vielschichtige Charaktere, die so viel Sympathie ausstrahlen und manche, die so viel Wut und Unverständnis im Leser wecken. So viele verschiedene Personen mit unterschiedlichen Herkünften und Hintergründen bringen ein buntes Gemisch mit sich. Und wie dieses Zwischenspiel dieser Personen miteinander bzw. gegeneinander funktioniert, macht diese "Spiele" packend. Dennoch ist es eine Wohltat und sehr entspannend, dieses Buch zu lesen. Die ruhigen und spannenden Teile wechseln sich ab, und es fällt nie schwer, wieder in die Geschichte einzusteigen. Das Buch lässt sich auch so zügig lesen, dass man die im Buch enthaltene Erinnerungsstütze, in Form eines Stammbaums im Klappenbroschür, nicht wirklich braucht. Und während Harry und manch andere Charaktere dem Leser ans Herz wachsen, wird man mit einem bösen Cliffhanger dazu verleitet, Band 2 "Das Vermächtnis des Vaters" unbedingt lesen zu wollen. Aber das will man, spätestens nach der Hälfte des Buches, eh.

FAZIT

Ich bin ja wirklich nicht so der Historien-Roman-Leser, aber das hier spielt in einer Zeit, an der ich eh einen kleinen Narren gefressen hab und Archer hat so einen tollen Stil, dass einem das kaum auffällt. Er verpackt das Setting und die Charaktere so authentisch und schön, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich bin immer noch verblüfft, wie liebevoll manche Charaktere in diesem Buch beschrieben sind, und das nie zu weich oder kitschig wirkt. Archer hat hier eine tolle Balance geschaffen, zwischen Liebe, Freundschaft, Intrigen, Lügen, Geheimnisse... Aber nicht auf einem Soap-Niveau. Das hier hat schon Klasse. Ich find es großartig und kann es kaum erwarten, die anderen Bände zu lesen!

QUELLE: Mein Blog! :) http://book-a-loo.blogspot.de/2015/08/rezension-spiel-der-zeit-jeffrey-a...