Faszinierende Grundidee - solide Umsetzung
Bewertet mit 4 Sternen
Elisabeth Caldwell hat die Fähigkeit Emotionen und Elemente in ihrer menschlichen Gestalt zu sehen. Dabei kann sie selbst nichts fühlen. Eine turbulente, spannend und mysteriöse Geschichte über ein Mädchen, das mithilfe der Angst, darum kämpft ihre Gefühle zurück zu bekommen.
Ich muss zugeben, ich habe etwas komplett anderes erwartet. Das Buch ist definitiv kein leichter Sommerroman, sondern eine düster mysteriöse und an manchen Stellen wirklich deprimierende Geschichte. Wie gesagt es ist anders als erwartet aber nicht schlecht. Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil, und vermittelt mir an manchen Stellen so eine tolle Gruselstimmung. Dazu kommt dann noch die Tatsache, dass das Buch aus der Sicht einer ziemlich gefühllosen Person geschrieben wird. Wenn sie nicht fühlt, rinnt es mir doch eiskalt den Buckel runter. Die Spannung wird kontinuierlich aufrechterhalten. Bis zu den letzten Seiten hatte ich überhaupt keine Idee, wie das Ganze ausgehen wird. Ich habe richtig mitgefiebert. Die Geschichte kann mit einigen unerwarteten Wendungen aufwarten und an Spannung fehlt es dem Roman definitiv nicht. Am Ende haben sich die Ereignisse nur so überschlagen.
Die Grundidee find ich ziemlich faszinierend. Die ständige Anwesenheit von Gefühlen verschiedener Art ist einfach genial. Der Weltaufbau ist im Großen und Ganzen wirklich schlüssig und logisch. Allerdings sind die Erklärungen eher minimalistisch. Ich hätte mir ein paar mehr Erklärungen gewünscht und eine detailliertere Ausarbeitung der Welt- es bleiben einfach einige Fragen offen. Ich hätte es interessant gefunden zu erfahren, wie man zu einem Gefühl/ Element wird oder welchen Gesetzen die Emotionen/ Elemente folgen?
Die Liebesbeziehung dagegen war nicht ganz mein Fall. Meiner Meinung nach ist das alles viel zu schnell gegangen. Es innerhalb der Geschichte logisch aber mir als Leser hat einfach ein Stück weit die Erklärung und der Beziehungsaufbau gefehlt. Sie Szenen waren alle wirklich gut geschrieben, romantisch und berührend. Allerdings nur, solange ich nicht genauer darüber nachgedacht habe. Denn irgendwie ist Fear für mich ein sehr flacher Charakter geblieben. Zudem finde ich es komisch über ein so vertrautes Paar zu lesen, wenn ich von dieser Beziehungsentwicklung nichts mitbekommen habe.
Elisabeth ist am Anfang zu gefühlskalt, um sonderlich symphytisch zu wirken. Es ist aber sehr interessant aus ihrer Sicht zu lesen und langsam zu merken, wie sie sich weiterentwickelt und ihre Gefühle zurückerobert. Fear finde ich toll, er lockert die ganze Geschichte auf und hat etwas Mysteriöses. Ich mochte insbesondere die Stellen an denen er versucht Elisabeth zum Fühlen zu bewegen. Leider bleibt er ein ziemlich flacher Charakter, dessen Persönlichkeit ein bisschen untergeht.
Mein Fazit:
Ich kann das Buch nur jeden weiterempfehlen der Lust auf eine etwas düstere Geschichte hat und das Mysteriöse und Spannende mag. Die Welt ist logisch aufgebaut, hätte aber etwas ausführlicher beschrieben werden können. Die Charakterentwicklung von Elisabeth ist ziemlich gut beschrieben. Am besten ist allerdings das unerwartete Ende und kontinuierliche Spannung bis zu Schluss – langweilig wird dieses Buch garantiert nicht!
Abschließend möchte ich mich herzlich für das Rezessionsexemplar bedanken. Ich habe mich sehr gefreut das Buch lesen zu dürfen und hatte viel Spaß das Buch in der Leserunde zu diskutieren.
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