Rezension

Feel Good Büchlein

Ein Winter in Wien - Petra Hartlieb

Ein Winter in Wien
von Petra Hartlieb

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wien im Jahr 1912. Eine Zeit in der Lesen und Schreiben zu können, als besonders gebildet galt, ausgedehnte Spaziergänge nur den Wohlhabenden vorbehalten waren und Dichter noch von ihrem Einkommen sehr gut leben konnten. Zu einer Zeit, als Bücher die einzige Zufluchtsstätte boten.

Marie ist dem elenden Leben entkommen und lebt seit kurzem als Kindermädchen bei der Familie Schnitzler. Als sie den jungen Büchhändler Oskar kennenlernt, eröffnet sich für Marie eine völlig neue Welt. Die Autorin lässt den Leser an Träume glauben und erfüllt den Wunsch, nach harmonischen Zusammenführungen der Schicksale ihrer Protagonisten. 

Diese Harmonie verleiht dem Roman, ebenso wie seine seicht, blassen Protagonisten einen trivialen Charakter, wie man ihn von einem Groschenroman erwarten würde. Hartlieb gelingt es jedoch durch ihr geschicktes Handwerk über den fiktiven Standart hinwegzutäuschen, weshalb der Leser sich meist mannigfaltig unterhalten und nicht gelangweilt fühlt. 

Der Roman verleiht eine behagliche Zufriedenheit und erfüllt die Erwartungen des Lesers, an eine kurzweilige Liebesgeschichte mit einem Hauch Historie, wienirischem Flair und lässte den Leser gespannt auf den Frühling warten.