Rezension

fehlendes professionelles Lektorat ~ emotionslos ~ unrealistisch

Lost and Found in New York - Tanja Neise

Lost and Found in New York
von Tanja Neise

Bewertet mit 2 Sternen

"Lost and Found in New York" von Tanja Neise erzählt über die erste große Liebe, einer tragischen Vergangenheit und von üblen Machenschaften der Mafia. Ein interessanter Plot, der nicht glücklich umgesetzt wurde. ~ emotionslos ~ langatmige Wiederholungen ~ vorhersehbar und an den Haaren herbeigezogene Handlungen

Klappentext:
"Harte Schale und noch härterer Kern. Wie hatte er nur so dumm sein und an ein Happy End in seinem Leben glauben können?"

Eine Fehde zwischen zwei New Yorker Mafia Familien und ein Paar, das temperamentvoller gar nicht sein kann, umringt von Lügen und Intrigen. 
Jahrelang war Ally nach dem Mord an ihrer Familie untergetaucht. Sie hat alles zurückgelassen und nicht damit gerechnet, ihre große Liebe John jemals wiederzusehen. Als der berühmte Gitarrist sie nach Jahren der Suche endlich findet und sich weigert, sie noch einmal gehen zu lassen, wehrt sich Ally verzweifelt gegen ihre nie verblassten Gefühle.
Doch John ist nicht der Einzige, der nach ihr gesucht hat - plötzlich steht die Vergangenheit direkt vor ihnen...
Ein Roman für alle, die an die wahre Liebe glauben, die alles überwinden kann. 

Zum Buch:
Dieses Cover gefällt mir richtig gut. Das junge verliebte Paar drückt große Gefühle und Vertrautheit aus, wie sie dort zusammen auf der Bank sitzen, und verträumt zur Skyline New Yorks schauen. Was ich sehr gerne mag ist, wenn der Titel ist in zwei verschiedenen Schriftarten geschrieben ist. Die Gestaltung ist trotz schlichter Covergestaltung äußerst ausdrucksstark.

Erster Satz:
"Da keine weiteren Verwandten mehr am Leben, beziehungsweise nicht auffindbar sind, erbt Mr John Dempsey, die gesamten weltlichen Reichtümer von Mr Galletti, erklärt der Notar an dem großen Mahagonischreibtisch den Anwesenden."

Meine Meinung:
Die Schriftstellerin Tanja Neise war mir durch diverse Social Media Plattformen und ihrer Fantasyreihe »Der Orden der weißen Orchidee« bekannt. Ich freute mich sehr, als ich die Mitteilung erhielt, dass ich ihr neues Buch gewonnen habe. Ich ging mit sehr hohen Erwartungen, aufgrund fast ausschließlich positiven Bewertungen, ans Lesen. Bedauerlicherweise konnte ich den Meinungen der Anderen in keinster Weise zustimmen.

Ally und John wachsen zusammen auf und verlieben sich ineinander. Es ist für Beide die erste große Liebe. Als John bei ihrem Vater um die Hand von Ally anhält, wirft Mr Galletti ihn kurzerhand aus seinem Haus.
Ein weiterer Schicksalsschlag lässt Ally untertauchen. John gibt nicht auf und sucht sie, bis er sie endlich findet. Finden die Beiden wieder zueinander und können sie die Vergangenheit aufdecken und Frieden schließen?

Tanja Neise konnte mich mit ihrem Schreibstil nicht überzeugen, weil sie mich mit Sätzen ohne Sinn und Bedeutung im Regen stehen gelassen hat. Ein professionelles Lektorat wäre wünschenswert gewesen! Ich fand fehlende Wörter, Wortwiederholungen und eine Vielzahl an Füll- und Blähwörtern, die den Text unnötig aufbauschten. Dadurch verloren die Sätze an Ausdrucksstärke und es störte meinen Lesefluss sehr. Weniger ist manchmal mehr! 
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Schleichwerbung in der Erzählung für andere Autorinnen. Es ist eine nette Geste, doch das hat mit der Geschichte nichts zu tun und treibt die Story nicht voran - im Gegenteil. Es zieht den Text nur nutzlos in die Länge und hat keinen weiteren Zweck als reine Werbung!

Die Handlung wurde abwechselnd aus der Sicht von Ally und John geschrieben. Ich mag diesen Erzählwechsel, weil man dadurch einen tieferen Einblick in die Charaktere erhält - doch hier leider nicht. Die Szenen wurden zu weit zurückgespult und einfach nur nacherzählt, ohne neue Erkenntnisse, was echt langweilig war. Wären neue Informationen zum Verlauf in den Rückblenden aufgetaucht, hätte es mir besser gefallen.

Mit den Protagonisten wurde ich nicht warm, obwohl John ein toller Typ ist, haben mich die Beiden mit ihrem hin und her zeitweise echt genervt. Es gab mehrere Handlungen, die ich nicht nachvollziehen konnte und die an den Haaren herbeigezogen wirkten. Teilweise war das ganze sehr unrealistisch. Die Emotionen blieben mir verborgen und erreichten mich nicht.
Genauso erging es mir bei den erotischen Szenen. Sie lasen sich wie eine emotionslose Auflistung von Handlungen, statt ein sinnliches Zusammenspiel der Charaktere, was ein Prickeln und Knistern hervorrufen soll. Vielleicht lag das auch an der Erzählerperspektive. In der Ich-Perspektive bin ich als Leser hautnah dabei, aber hier spürte ich leider nichts.

Die eigentliche Geschichte geht im Laufe des Buches unter und es plätschert alles ein wenig vor sich hin - bis zu den letzten Kapiteln. Dort wird es dann richtig spannend und das Mafiosi-Feeling stellte sich ein. Es folgten actionreiche Szenen, aber leider auch ein vorhersehbares Ende.
Schlussendlich gesehen war es ein interessanter Plot, der nach meinem Geschmack nicht gut ausgereift und abwechslungsreich zu Papier gebracht wurde.

"Lost and Found in New York" ist der zweite Band der Centerstarks Reihe, welcher in sich abgeschlossen ist und unabhängig voneinander gelesen werden kann!

Fazit:
"Lost and Found in New York" von Tanja Neise erzählt über die erste große Liebe, einer tragischen Vergangenheit und von üblen Machenschaften der Mafia. Ein interessanter Plot, der nicht glücklich umgesetzt wurde. ~ emotionslos ~ langatmige Wiederholungen ~ vorhersehbar und an den Haaren herbeigezogene Handlungen