Rezension

Fernweh ist vorprogrammiert

Eine Liebe in Apulien - Sabrina Grementieri

Eine Liebe in Apulien
von Sabrina Grementieri

Bewertet mit 3 Sternen

Die 28 jährige Viola steht mitten im Leben, bis sie plötzlich ihren Traumjob verliert und herausfindet, dass ihr Freund sie betrügt.
Als sie am 01. April ein Anruf erreicht in dem sie erfährt, dass ihre geliebte Großmutter gestorben ist, glaubt sie erst mal an einen schlechten Scherz. Doch die Anruferin scherzt nicht,  ihre Oma Adele ist gestorben.
Gemeinsam mit ihren Eltern macht Viola sich auf den Weg nach Apulien, wo Adele auf einem Gut lebte. Zur Überraschung aller, erbt Viola das Gut mit der Auflage, ihm wieder zu altem Glanz zu verhelfen. In dem Wissen, dass sie Zuhause nichts erwartet, macht Viola sich an die Arbeit. Sie möchte aus dem Gut ein schönes kleines Hotel machen. Unterstützt wird sie dabei von Aris, von dem sie schon bald mehr möchte, als nur Hilfe auf dem Bau.
Doch was verbirgt Aris? Und wer versucht Viola durch Sabotage am Bau zu vertreiben? Wird sie es trotz aller Umstände schaffen oder ist dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt?

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und detailliert. Durch die vielen Vergleiche kommt der Lesefluss manchmal ins Stocken. Doch mir gefällt das sehr, da ich durch die kleinen „Stolperer“ oft genauer drüber nachdenke und es besser für mich visualisieren kann. Ich mag diese bildliche Sprache sehr gern. Vor allem Apulien wurde so wunderbar beschrieben, dass man gerne gleich seine Sachen packen und hinreisen möchte. Das nimmt der ziemlich traurigen Geschichte ein wenig die Härte und man kann das Buch als Liebesroman verstehen.

Leider hat das Buch einen  ziemlich geringen Spannungsbogen. Durch die Sabotage ist man zwar neugierig, wer Viola da Steine in den Weg legt, doch reicht das nicht um dem Buch seine teilweise ermüdende Langatmigkeit zu nehmen.

Auch wenn mir Viola sympathisch war, konnte ich mich mit ihr nicht so gut identifizieren, wie ich es mir gewünscht hätte, doch das ist mein persönliches Problem. Dafür mochte ich Aris sehr gern. Er wirkt, wenn auch zurückhaltend, sehr loyal und ist hilfsbereit. Mein Liebling der Geschichte ist allerdings Nico. Dieser kleine, süße Junge ist mir schnell ans Herz gewachsen.

 

Insgesamt ist es ein recht ansprechender Roman, der detailliert geschrieben ist. Trotzdem konnte mich das Buch nicht völlig überzeugen und vor allem durch die Längen in der Mitte und des doch recht abrupten Schlusses geht viel von dem Potenzial, die diese Geschichte durchaus hat, verloren.