Rezension

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fesselnd bis zur letzten Seite - Ein Verlust für jeden, der es nicht gelesen hat

Palace of Glass - Die Wächterin
von C. E. Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

"Palace of Glass - Die Wächterin" von C. E. Bernard 

Vor einigen Wochen bekam ich vom Blanvalet und Penhaligon Verlag ein kleines Päckchen mit einer Schriftrolle, in der eine neue Buchreihe von der Autorin C.E. Bernard höchstselbst vorgestellt wurde.
Eine Woche später kam dann der erste Band „Palace of Glass - Die Wächterin“ in meine Wohnung geflogen (bitte nicht wörtlich nehmen) und ich war schon ganz aufgeregt in die Welt von Rea und den Magdalenen einzutauchen.
Daher möchte ich mich sowohl bei den Verlagen und C.E. Bernard für das Rezensionsexemplar bedanken.

Rea ist eine Magdalene. Was im ersten Moment ziemlich harmlos klingt, kann in Reas Welt den Tod bedeuten. Denn Magdalenen sind gefürchtet, da sie Gedanken lesen und manipulieren können. Dazu benötigen sie nicht mehr als Körperkontakt. Diese Tatsache und die Furcht vor den Magdalenen führten dazu, dass purer Körperkontakt unter Strafe steht.
Man könnte jetzt meinen, dass es schon nicht so schwierig ist, einen anderen Menschen nicht mit nackter Haut zu berühren, doch leider müssen alle Magdalenen mit einer gewissen Gier nach Berührungen leben. Es geht allerdings nicht nur um die Berührungen von menschlicher Haut. Magdalenen wie Rea sehnen sich danach den Geist anderer Menschen zu berühren.
Abgesehen von der Gefahr, die von ihrer Natur ausgeht, quält Rea auch die Vorstellung ihren Bruder Liam in Gefahr zu bringen.
Eines Tages scheinen ihre schlimmsten Befürchtungen wahr zu werden. Rea wird in den Palast des Königs zitiert und sieht sich schon gefoltert in einem Kerker liegen.
Allerdings hat der König andere Pläne. Rea soll als getarnter Bodyguard den Kronprinzen schützen. Doch wie soll Rea ihr Geheimnis in einer Umgebung wahren, in der sie jeden Tag fürchten muss umgebracht zu werden und gleichzeitig den Kronprinzen schützen?

Ich habe in den letzten Tagen und Wochen so viel über dieses Buch geredet, dass es mir eigentlich sehr leicht fallen sollte, diese Rezension zu schreiben. Aber ehrlich gesagt, ist es doch schwieriger geworden, weil ich gar nicht weiß, wie ich anfangen soll.
Versuchen wir es mal so: „Palace of Glass -
Die Wächterin“ von C. E. Bernard ist absolut anders als alles was ich je gelesen habe. Ich finde es einerseits großartig, dass diese Geschichte mit nichts zu vergleichen ist, allerdings macht es das Schreiben nicht einfacher (was in diesem Fall absolut positiv zu werten ist). 
Die Gegensätze zwischen viktorianischer Mode und moderner Technik ist perfekt mit der Location abgestimmt. Auch in London ist die Geschichte mit der Moderne eng verbunden und rundet die Geschichte somit perfekt ab. Ich habe oft vergessen, dass wir uns im 21. Jahrhundert befinden und so musste ich öfters lachen, als Rea oder die anderen Charaktere ihre neusten Smartphones und Laptops bedienten. Es macht diese Geschichte unverwechselbar und besonders.
Diese Besonderheiten finden sich auch in den Charakteren wieder. Rea ist keine typische Heldin, sondern eine starke junge Frau, die allerdings mit den Geistern ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Eigentlich will sie nur mit ihrem Bruder Liam nach Paris gehen, damit beide ein ungefährlicheres Leben führen können. Stattdessen wird sie in eine Welt voller Intrigen, Hass und Vorurteilen hineingezogen. Aber sie hält all die harten Trainingsstunden, die andauernde Gefahr und die Schikanen aus, um ihren Bruder zu schützen.
Rea und Liam mochte ich auf Anhieb. Allerdings viel es mir bei den anderen Charakteren schwer, hinter ihre Fassade zu blicken. Gerade deshalb war die Geschichte so interessant für mich. Ich wusste nie, wem ich bzw. wem Rea vertrauen kann.
Auch die Liebesgeschichte war für mich nicht offensichtlich. Rea ist ein Mensch, der selbst nicht realisiert, wie liebenswürdig sie ist. Irgendwie verkuppelte ich sie mit allen möglichen Männern, abgesehen vom König und Liam. Wer schlussendlich ihr Herz gewinnt, wird nicht verraten. Allerdings finde ich es großartig, wie C. E. Bernard mit den Emotionen ihrer Leser „spielt“.
Ich litt, lachte und kämpfte innerlich mit Rea und das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Was mir ebenfalls noch relativ neu war, ist, dass ich so gut, wie alle Charaktere liebe. Ich weiß jetzt schon, dass ich nach dem dritten Band „Palace of Fire - Die Kämpferin“ in ein schwarzes Loch fallen werde. Ich hoffe sehr, dass es vielleicht einige Spin Offs zu der Reihe geben wird.
Das Cover von „Palace of Glass - Die Wächterin“ passt perfekt zum Inhalt und ich freue mich schon sehr, wenn alle drei Bände in meinem Regal stehen.
Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Buch in den letzten Wochen angepriesen habe, aber ich möchte es gerne noch einmal betonen: Ich liebe dieses Buch und bin absolut fasziniert von dieser neuartigen und revolutionären Geschichte und deren Charaktere.
C.E. Bernard hat eine Welt geschaffen, in der man einerseits aufgrund der Verbote nicht leben will und anderseits doch ein Teil dieser Welt sein möchte, allein wegen der großartigen und mitreißenden Charaktere.
Wer „Palace of Glass - Die Wächterin“ noch nicht gelesen hat, sollte dies schnellstmöglich ändern, denn ich verspreche euch, dass euch sonst etwas im Leben fehlt.