Rezension

Fesselnd, originell aber etwas lang

Palmherzen - Laura L. Smith

Palmherzen
von Laura L. Smith

Bewertet mit 4 Sternen

„Palmherzen“ erzählt die Geschichte einer Familie, die sich nicht unterkriegen lässt, unverwüstlich ist, wie die Stechpalmen, die überall dort wild wuchern. Es malt plastisch das Bild einer vergessenen amerikanischen Kleinstadt, wo sich Menschen am unteren Rand der Gesellschaft treffen und versuchen, nach oben zu kommen.

Arla ist jung, schön, klug und aus gutem Hause. Ausgerechnet Dean Bravo will sie heiraten. Die Bravos sind bekannt und berüchtigt, charmant, wenn erforderlich, aber auch leichtsinnig und unzuverlässig. 
In „Aberdeen“, einer heruntergekommenen Villa in Utina/Florida haben sich die Bravos arrangiert und kommen ganz gut über die Runden, als plötzlich dieses verschlafene Nest von der Welt entdeckt wird und „erschlossen“ werden soll. 

„Prall bunt und komisch“ wird dieses Buch beworben und anfangs kann man das auch meinen. Mit einigem Humor wird hier eine Familiengeschichte erzählt, die skurrile bis bizarre Züge hat. Jeder Einzelne ist hier speziell und hat mit speziellen Problemen zu kämpfen, die Brüder Frank und Carson und ihre neurotische Schwester Sofia, die bei ihrer verbitterten Mutter Arla lebt.
In vielen Rückblenden lernt man sie kennen und damit kippt der heitere Eindruck sehr bald. Tragödien werfen ihre Schatten bis in die heutige Zeit.

Das Buch ist fesselnd und sehr schön geschrieben. Ich habe es gerne gelesen, hätte mir aber gelegentlich ein paar Straffungen gewünscht.