Rezension

fesselnd und mitreißend

Water Love - Marion Hübinger

Water Love
von Marion Hübinger

Bewertet mit 4 Sternen

Auf Waterlove habe ich mich schon im Vorfeld unheimlich gefreut. Besonders das Cover gefällt mir unheimlich gut, da es eher schlicht gehalten ist.
Und da ich eine Schwäche für Dystopien habe, konnte ich unmöglich daran vorbeigehen.
Der Anfang begann auch gleich recht vielversprechend und sehr spannend, so das ich das Buch erstmal nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Besonders die Grundthematik fand ich hierbei sehr interessant, wie auch die Aufgliederung zwischen Waters und Landers. Anhand der Namensgebung kann man sich auch gleich ein recht gutes Bild darüber machen.
Schnell wird klar wer das sagen hat und wo genau die Grenzen abgesteckt sind.
Doch wird man sich an die Regeln halten oder sie letztendlich wissentlich umgehen?
Obwohl einige Hintergrundinfos gestreut werden und man auch an den Lebensumständen der verschiedenen Charakteren teilhaben kann, so hätte es meiner Meinung nach, noch mehr in die Tiefe gehen können.
Mir fehlte so ein bißchen die Eindringlichkeit, das Offensichtliche. Mit welchen Ängsten und welchen Zweifeln man sich rumdschlagen muss.
Auch diese Verzweiflung die sich anhand der Thematik bei den Charakteren bemächtigt, konnte ich nicht immer spüren. Was ich mitunter doch etwas schade fand.
Die Emotionen zwischen Sintje und Bela kommen dafür sehr gut an die Oberfläche. Es gibt natürlich auch eine zarte Liebesgeschichte, doch dieser Aspekt ist eher zurückhaltend  und spielt nicht vordergründig eine Rolle.
Wer da auf tiefe Leidenschaft und das allumfassende Prickeln hofft, der ist hier fehl am Platz. Im Endeffekt würde es so auch nicht richtig zur Geschichte passen.
Es ist die Tragik, die Dramatik und die Sehnsucht, aber auch das traurige, was es so glaubhaft macht.
Es sind meine inneren Gedanken die mich all das unaussprechliche und doch offensichtliche mitzittern ließen. Mehr zu wollen, mehr zu erfahren, das alles zu verstehen und zu verinnerlichen.
Es auszustehen und auf ein gutes Ende zu hoffen.
Es sind die inneren Ängsten die einen nicht zur Ruhe kommen lassen.
All diese Gedanken und das Buch selbst haben es mich nicht zur Seite legen lassen.
Mir persönlich hat der Teil , als es um die Waters ging am meisten gefallen.
Da hat man die Brisanz und das Gefährliche sehr gut spüren können.
Man merkte förmlich es geht um alles oder nichts.
Um Leben oder sterben.
Sintje und Bela die einen sehr großen Teil hierbei ausmachen sind zwar noch etwas blass, dennoch konnte ich mich gut in sie hineinversetzen. Gerade gegen Ende des Buches haben sie mich besonders gefesselt. Da es da richtig explosiv und hochspannend wurde.
Dort hing ich quasi an den Zeilen fest. Auch Marco hat mir sehr gut gefallen, ein sehr facettenreicher Mensch, über den ich gern mehr erfahren hätte.
Der Mittelteil jedoch wurde für mich etwas langatmig. Was jedoch nicht unbedingt schlecht zu werten ist, dadurch das es eher ruhig ist und die Spannung eher unterschwellig spürbar ist, kann man besonders die Lebensumstände sehr gut in sich aufnehmen und sich ein Bild von alledem machen.
Letztendlich ein wirklich gut ausgearbeiteter Roman mit dystopischen Hintertgrund, der mich fesseln und mitreißen konnte, aber auch noch so seine Schwächen aufweist.

Fazit:
Ein gut ausgearbeiteter Roman (mit Luft nach oben) mit einer sehr interessanten und beängstigenden Thematik, die mich vollkommen für sich einnehmen konnte.
Einige Schwächen haben zwar dazu geführt, das ich mich nicht vollends fallen lassen konnte, dennoch konnte es mich begeistern.