Rezension

Fesselnd und unfassbar bewegend

Dann mach ich eben Schluss - Christine Fehér

Dann mach ich eben Schluss
von Christine Fehér

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:
„Dann mach ich eben Schluss“ ist, wie der Titel schon vermuten lässt, ein unfassbar bewegendes Buch. 
Das Buch beginnt mit dem Ende. Dem Ende von Max. Einem 18-jährigen Abiturienten, dessen Leben eigentlich gerade erst am Anfang stand. 
Zugegeben, Suizid ist wahrlich kein leichtes Thema, aber wenn man sich mal vor Augen führt, dass sich beinahe jeden 2. Tag oder jede 2. Nacht ein junger Mensch das Leben nimmt, sollte man sich auch den schwierigen Themen stellen und sie keinesfalls totschweigen, denn das geht uns alle an. Sind wir doch alle in irgendeiner Weise Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Freund, Freundin, Lehrer … oder gar selbst Betroffener.
Schweigen, Wegsehen, Ignoranz … und Druck sind das Futter für aufkeimende Todessehnsuchten.
Die Geschichte erzählt eindrucksvoll aus mehreren Perspektiven, wie Max’ Eltern, seine Schwester, der Freund und die Freundin, der Lehrer … nach Max’ Tod, aber auch schon zu seinen Lebzeiten, mit ihm umgegangen sind.
Schuldgefühle, Schuldzuweisungen, Hilflosigkeit, Fassungslosigkeit, Verständnislosigkeit sind nur einige Schlagworte, denen sich alle Beteiligten stellen müssen, über die jeder nachdenken muss. Auch wir Leser. Nur, dass wir den großen Vorteil haben „vordenken" zu können. Gibt es auch nur einen Menschen, auf den wir diese Geschichte - die Anzeichen, die Max uns aufgezeigt hat - in irgendeiner Weise beziehen können, können und sollten wir rechtzeitig handeln. 
Meiner Ansicht nach ist „Dann mache ich eben Schluss“ ein äußerst gelungenes Buch zu diesem Thema. Es macht (jungen) Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, keinen Sinn mehr im Leben sehen, Mut diese Sinnlosigkeit zu überwinden. Zeigt, dass sie nicht alleine sind und dass es auch anders ausgehen kann, wenn man sich rechtzeitig Hilfe holt, auch wenn es schwer fällt. Verdeutlicht, dass es Entscheidungen gibt, die man nicht rückgängig machen kann.
Leute im Umfeld werden nachvollziehbar auf Anzeichen und versteckte Hilferufe sensibilisiert.

Fazit:
Eine fesselnde und bewegende Geschichte, die sensibilisiert, und Betroffenen Mut macht aufzubegehren, wenn Aussichtslosigkeit aufkeimt und zu wachsen droht.