Rezension

Fesselnd von der ersten Sekunde an - großartig

Barbarentage - William Finnegan

Barbarentage
von William Finnegan

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man einen Pulitzer-Preisträger in Händen hält, ist die Erwartungshaltung erfahrungsgemäß doch recht hoch. Eigentlich ein schwerer Start für ein Buch, kann es doch höchstens die Erwartungen erfüllen - so dachte ich.
Ob ich eine Geschichte rund um das Surfen nicht etwas ermüdend finden würde – so fragte ich mich.
Doch was ich dann zu lesen bekam, fesselte mich von der ersten Sekunde an. Ja, es geht um das Surfen, aber William Finnigan erzählt von seinem Leben und seiner großen Leidenschaft mit so einer Selbstverständlichkeit, Offenheit und Intensität, dass man sich dieser Erzählung nicht mehr entziehen kann. Er ist ein Surfverrückter, der es geschafft hat, seiner großen Liebe alles unterzuordnen. Ich bewundere Menschen, die so für etwas brennen können, wie es William Finnigan kann. Mit einer Hingabe, die egozentrisch und selbstlos zugleich ist, wie er es selber beschreibt. Das macht ein Leben unglaublich intensiv, ehrlich und lebendig.
Zugleich lässt uns der Autor in seiner wunderschönen, starken und doch poetischen Sprache teilhaben an seiner Jugendzeit in Kalifornien und auf Hawaii in den 70ern und er nimmt uns mit auf seine Reisen um die Welt, immer auf der Suche nach der perfekten Welle oder besser auf der Suche nach dem perfekten Ritt einer Welle.
Ich habe dieses Buch wirklich genossen, hat es mir doch das Flair und das Lebensgefühl meiner eigenen Reisen um die Welt ein Stück weit zurück gebracht – auch wenn mir dieses Brennen für die eine Sache immer verwehrt blieb.